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Chapter 15 (transliteration): Die Deutschen von Iowa in der Politik und im öffentlichen Leben

Fünfzehntes Kapitel.
Die Deutschen von Iowa in der Politik und im oeffentlichen Leben.

Die ersten wirklichen Ansiedler im Staate, welche anfangs der 40er Jahre - bis 1848 hierherkamen, waren meistens im nördlichen Theil aus Bellows Falls, Vermont, aus New Hampshire, aus Maine, New York und Oberlin, Ohio, gekommen. Im südlichen Theil aus Illinois, Missouri, Kentucky und Virginien. Die europäische Einwanderung nach dem Westen fing erst in 1849 an, und dauerte bis 1893, als die große Finanzkrisis über dieses Land kam und die Erwerbsquellen der Neuankömmlinge, wie die der alten, ansässigen Bürger bedeutend schmälerte und dem auswanderungslustigen Deutschen Amerika kein reger Anziehungspunkt

mehr sein konnte.

 Obwohl es nun nicht unsere Landsleute waren, welche Iowa und den Nordwesten zuerst besiedelten, so können wir uns damit trösten, daß auch nicht unsere Voreltern, die Germanen, die ersten waren, welche sich in den uralten, deutschen Gauen niederließen, sondern die Kelten und Slaven. Trotzdem haben die Deutschen in vielen Beziehungen ihren Standpunkt behauptet und sind mit den Bürgern anderer Nationalitäten gleichfalls vorangeschritten und haben sie noch in Vielem überflügelt. Sowie in der Periode von Rom's größter Herrlichkeit die germanischen Krieger zu Ansehen und deutsche Fürsten zu hohen Würden kamen, so kamen die Deutschen von Amerika und auch von Iowa, zur Anerkennung ihrer Verdienste. Ihr Fleiß ihre Strebsamkeit, ihre Redlichkeit und Friedfertigkeit zwangen ihre Mitbürger, sie zu achten. Wo in früheren Jahren das verächtliche "Dutchman" klang, erhielten mit der Zeit die Worte "Er ist ein Deutscher", die Bedeutung: "Er ist ein ehrlicher Mann". Und wenn es die Deutschen auch nicht sehr weit gebracht haben in der Politik, so stehen sie doch ebenbürtig mit ihren anderen Mitbürgern auf dem Gebiete der Industrie und des Geschäftswesens da.

Der erste deutsche Name, der in der Geschichte des Staates in Verbindung mit einem öffentlichen Amt im "Territorium Iowa" vorkommt, ist der des Georg Hepner von Des Moines County, der schon in 1839 ein Mitglied des "Territorial Council" (Gesetzgebung) war und nachdem Iowa in den Staatenbund aufgenommen worden, Se-

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natsmitglied wurde. In 1845 und '46 war Jacob Huner von Lee County im Haus. Derselbe war aber Kentuckyer von Geburt. Die nächsten deutschen Namen, die vorkommen, sind F. Hesser von Lee und Georg Schramm von Van Buren County. Beide Herren waren vom 4. Dezember 1854 bis zum 6. Juli 1856 im Senat.

In 1856 wurden E. Kurtz von Linn, Jacob K. Huntzinger von Jackson, Claus Claussen von Fayette County und Nicklaus J. Rusch von Scott County in das Repräsentantenhaus gewählt. Herr Rusch wurde in 1858 in den Senat gewählt und darauf wurde er Vice-Gouverneur, welches Amt er aber niederlegte, um die Stelle des Einwanderungs-Commissärs einzunehmen. Mit ihm im Senat war in 1858 Samuel Reiner von Louisa County. Im Haus waren John Beltzel von Monroe, C. C. Bauder von Lee und Francis Rodman von Clayton County. Letzterer ging später nach St. Louis und nahm dort mehrere Jahre eine hervorragende Stelle im politischen Leben ein. Er wurde u. A. zum Staats-Sekretär von Missouri erwählt.

In der Gesetzgebung von 1860 saßen die Herren Valentin Buechel von Lee und Samuel Reiner von Louisa County im Senat und die Herren F. A. Gniffke und F. Mangold von Dubuque County im Haus.

In den 40er Jahren waren noch wenige Deutsche an der Politik betheiligt. Der Name des Capt. Heinrich Koch von Dubuque war schon durch den besiedelten Teil des Staates als Agitator gedrungen und seine Flugschriften hatten ihn bald unter den Deutschen, wie auch unter den Irländern, denen die Politik ebenso heilig wie ihre Religion ist, den Ruf eines werthvollen Alliirten oder eines gefährlichen Gegners gewonnen, denn er war ein vorzüglicher Volksredner und ein zweiter Thomas Paine mit der Feder. Neben ihm muß für Dubuque Lambert Kniest genannt werden, der dort mehr denn 20 Jahre das Assessor-Amt bekleidete und in der Politik sehr einflußreich war. Er war später einer der Pioniere und Gründer von Carroll und von Carroll County. Zur selben Zeit war Peter Kiene in der Politik. Dieser wurde Mitte der 50er Jahre zum Stadtmarschall erwählt, zog sich aber hernach gänzlich von der Partei-Politik zurück, obwohl er bis zu seinem Tode Demokrat blieb. Herr F. Mangold, ebenfalls ein alter Ansiedler von Dubuque, war mehr prominent in der Politik. alter Ansiedler von Dubuque County in der Gesetzgebung. Mit ihm war ein Mann deutscher Abstammung, aber Kentuckyer von Geburt, Georg Hepner von Des Moines County, in der Gesetzgebung des Staates. Herr Schramm, ein nachheriger und langjähriger, hoch geachteter Bürger von Des Moines, vertrat Van Buren County wieder in 1855 '56 und '62.

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In 1862 waren Friedrich Hesser von Lee und John Kern von Warren County im Senat und Georg Schramm von Van Buren und F. M. Knoll und Charles Denlinger von Dubuque im Haus.

In 1864 waren Friedrich Hesser und F. M. Knoll im Senat und Ferdinand Meißner von Lee und John Christoph von Dubuque im Haus.

Im Senat von 1866 saß Herr Knoll, der einzige Deutsche; im Haus, M. J. Rohlfs von Scott und Andrew Bahl von Dubuque County.

In 1868 war Herr Knoll wieder der einzige Deutsche im Senat; im Haus waren William Werner und C. C. Bauder von Lee, M. J. Rohlfs von Scott, John A. Fritz von Jackson und Eugen Criß von Woodbury, Ida, Sac und Plymouth Counties.

In 1870 war Herr Knoll von Dubuque und H. R. Claussen von Scott im Senat; im Haus Christian Hirschler von Lee, John Beresheim von Pottawatamie, M. J. Rohlfs von Scott, W. D. Lietzenberg von Linn, Peter G. Borewitz von Jones, John Christoph von Dubuque und Louis Reuther von Clayton County.

In 1874 saß Henry W. Rothert, der einzige Deutsche - er ist hier geboren, aber deutsch geblieben - im Haus; Conrad Schweer von Lee, William Lamme von Des Moines, Ernst Mueller von Scott, Henry Muhs von Clinton, Wendelin Lattner von Dubuque, William Lietzenberg von Linn und Bernhart F. Schroeder von Clayton County.

In 1876 war außer Herrn Rothert wieder kein Deutscher im Senat; dagegen waren Jacob Kauffmann von Henry, Ernst Mueller von Scott, Henry Horstmann von Clinton und Charles Mentzel von Clayton County Mitglieder des Unterhauses.

Im Senat von 1878 war kein einziger Deutscher; im Haus, John M. Kopp von Des Moines, Jacob S. Lessenger von Lee, Jacob Kauffmann von Henry, Ernst Mueller von Scott, Moses Bloom von Johnson, F. M. Knoll von Dubuque und Alex. Bliedung von Clayton County.

In 1880 war Henry Nielander von Allamakee im Senat; im Haus, Ernst Mueller von Scott, Moses Bloom von Johnson, Mich. Ehl von Dubuque und John Van Staden von Clayton.

In 1882 waren H. W. Rothert und Henry Nielander im Senat; im Haus, Wm. Kuhlemeier von Des Moines County, H. O. Seiffert von Pottawattamie, Ernst Mueller und Wm. O. Schmidt von Scott, Michael Ehl von Dubuque und John Van Staden von Clayton County.

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In 1884 waren H. W. Rothert und Moses Bloom im Senat; im Haus, Chas. Doerr von Lee, Wm. O. Schmidt von Scott, M. Miller von Carroll, C. S. Ranck von Johnson, John Manderscheid von Jackson, Chas. Mentzel von Clayton, Theo. Nachtwey von Allamakee County.

In 1886 waren Wm. O. Schmidt von Scott, und Moses Bloom von Johnson im Senat; im Haus, Philipp Dietz von Scott, C. S. Ranck von Johnson, John Manderscheid von Jackson, Theo. Nachtwey von Allamakee und Schaller von Sac.

In 1888 waren Wm. Groneweg von Pottawattamie, Wm. O. Schmidt von Scott, und A. G. Kegler von Jackson im Senat; im Haus, Phil. Dietz von Scott, A. Limbach von Dubuque, John Homrighaus von Bremer, Gerhard Ellers von Jones, J. M. Schleicher von Humboldt und A. M. Duus von Plymouth County.

In 1890 waren wieder Wm. Groneweg, W. O. Schmidt und A. G. Kegler im Senat; im Haus,

Christ. Marti von Scott, N. B. Nemmers von Jackson, Gerhard Ellers von Jones, Dr. Bernard Graeser von Ida, Wm. Glattly von Chickasaw, und F. M. Knoll von Dubuque County.

In 1892 waren Wm. Groneweg und W. O. Schmidt im Senat; im Haus, F. H. Wilken von Lee, Christian Marti von Scott, Henry Horstmann von Clinton, N. B. Nemmers von Jackson, A. J. Fuhrmeister von Jones, August Schultz von Crawford, P. Stillmunkes von Dubuque, Henry Schrooten von Plymouth und Wm. Glattly von Chickasaw County.

In 1894 waren Wm. Groneweg und Rudolph Lehfeldt von Crawford im Senat; im Haus, F. H. Wilken von Lee, G. Diedrich von Pottawattamie, J. H. Nietert von Linn, Aug. Schultz von Crawford, P. Stillmunkes von Dubuque, John Homrighaus von Bremer, Lorenz Rogge von Scott, C. S. Ranck von Johnson.

In 1896 waren im Haus Christ. Marti, C. A. Voelker, J. H. Nietert und Herr Grote; im Senat, Rudolph Lehfeldt und C. S. Ranck.

In 1898 waren im Haus Christian Miller von Fayette, J. H. Nietert, J. L. Giesler von Muscatine, Jacob Nabstedt von Scott, W. Krieger von Chickasaw, Louis M. Jaeger von Des Moines, Ed. J. Sauers von Dubuque, Teo. Blume von Crawford und A. Hausmann von Clinton; im Senat, G. M. Titus von Muscatine und C. S. Ranck.

In 1900 waren im Senat Herr Titus und im Haus die Deutschen und Söhne deutscher Eltern: A. Boysen von Audubon, Anton

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Hausmann von Clinton, Theo. Blume von Crawford, E. J. Sauer von Dubuque, Christ Miller von Fayette, W. A. Blessing von Jackson, H. E. Nicklaus von Muscatine und Henry C. Thuenen von Scott.

Erst in der Mitte der 50er Jahre fingen die Deutschen in Iowa an etwas mehr Antheil an der Politik zu nehmen. Die Sklavereifrage und der Ausbruch des Bürgerkrieges brachten die politischen Wogen auf die höchste Stufe der Begeisterung. Die älteren deutschen Ansiedler waren meistens Demokraten (Hunker-Demokraten hieß man sie); die nach 1848 in's Land gekommene, mit dem Spitznamen "Lateiner benannte, schlossen sich beinahe sämmtlich der neugegrstndeten [neu gegründeten], republikanischen Partei an. Dieselben bildeten damals drei Viertel der gesammten deutschen Bevölkerung des Staates. Die "Lateiner" hatten die meisten Redner und außerhalb der demokratischen Veste (Dubuque), die es bis jetzt noch ist, konnten die alten Jefferson- und Jackson-Demokraten auf lange Jahre keinen Ausschlag in der Politik geben. Herr F. A. Gniffke donnerte in seinem "National Demokrat" in Dubuque auf die Abolitionisten und die Constitutions-Umstürzler (wie er die Republikaner nannte) heftig los, und wurde dabei von Judge Edmund Jaeger in Keokuk, von John P. Kriebs in Guttenberg u. A. eifrigst unterstützt. Gegen diese Herren trat ein Heer junger Politiker auf. In Dubuque führte John Bittmann eine schneidige Feder; er wurde von Dr. J. Hillgärtner kräftigst unterstützt. Zu ihnen gesellten sich Christian Wullweber, der später amerikanischer Gesandter in Ecuador wurde. Col. Theo. Stimming, ein gewandter deutscher politischer Redner, der später in Chicago prominente öffentliche Aemter bekleidete, J. A. Rhomberg, später Eisenbahnmagnat und einflußreicher Politiker in Dubuque, und Wm. Meyer, der stets fidele, stets sanguinische und optimistische Schauspieler und zeitweise Agitator, welchen man nicht vergessen darf. Er war ein Genie und wenn ihm auch die Glücksgöttin nie hold war, so übersahen seine Freunde seine schwachen Seiten und hatten ihn gern, denn er war großmüthig und hingebend bis zum Exceß. Dabei war er ein vorzüglicher Komiker. Sein alter Dubuquer Freund John Schwilke, der viele Jahre in Des Moines lebte, könnte ganze Bände über ihn schreiben.

In den 70er Jahren betheiligten sich mehr Deutsche in Iowa an der Politik als vorher. Die Ursache war die Umwälzung innerhalb der republikanischen Partei, welche durch die Reconstruktionsfrage des Südens entstanden war.. Politische Abenteurer hatten sich durch den Parteieinfluß und -Schutz die besten Aemter im Süden

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verschaft und dieselben derart ausgebeutet, daß man sogar im Norden den Raub nicht länger ansehen mochte und sich darob empörte, und weil der damalige Präsident, General Grant, der wohl ein großer und erfolgreicher General, aber dem Präsidentenamt nicht gewachsen, von dem beutegierigsten Element der Partei umgeben war und dasselbe nicht abschütteln konnte, so bildete sich die Liberal-Republikanische Partei, an deren Spitze solche Deutsche, wie Carl Schurz, Richter Stallo von Cincinnati und überhaupt beinahe die sämmtlichen Deutschen von politischem Rufe standen. Horace Greeley wurde bekanntlich von den Liberal-Republikanern und den Demokraten als Präsidentschafts-Candidat gegen Gen. Grant aufgestellt. Das war aber ein böser Mißgriff, denn ein lebenslänglicher und bitterer Gegner de rdemokratischen [der demokratischen] Partei, wie er, der seiner Zeit in seinem Blatte, die "New York Tribune" sagte: "Alle Demokraten sind nicht Pferdediebe, aber ein jeder Pferdedieb ist Demokrat," konnte nicht auf die demokratischen Stimmen rechnen, und er wurde denn auch mit ungeheurer Stimmenmehrheit geschlagen.

            Die Deutschen waren aber einmal in der Politik gewesen und enttäuscht, wie sie in ihren Erwartungen waren, beharrten sie doch auf ihrem Standpunkt - sie hatten im Interesse des Landes gehandelt und das genügte ihnen. Ein kleiner Theil der abgefallenen Deutschen ging zur republikanischen Partei zurück, die andern schlossen sich der demokratischen Partei an. In Iowa insbesondere, wo die Temperenzfrage sich vordrängte, und die Republikaner sich mehr zur Prohibitionsseite hinneigten, wurde dadurch der Entschluß der abtrünnigen Deutschen befestigt ihre frühere Partei zu bekämpfen. Der lange Kampf über die Temperenzfrage und der Antheil der Deutschen an demselben ist in einem speziellen Kapitel dieses Buches geschildert worden.

Die einzigen Deutschen, welche je ein Staatsamt in Iowa bekleideten, waren: Nickolas J. Rusch  von Scott County, der am 11. Oktober 1859 von den Republikanern zum Vice-Gouverneur aufgestellt und erwählt wurde; Herr Carl W. von Coelln von Blackhawk County, der das Amt des Staats-Schulsuperintenden drei Termine, von 1875 bis Januar 1880 bekleidete; Herr J. B. Knöpfler von Allamakee County, der dasselbe Amt zwei Jahre, 1891 und 1892 bekleidete, und Hr. Geo. Metzger von Scott County, welcher als Contraktor des Kapitolgebäudes fungirte. Der einzige Deutsche, der je den Distrikts-Richterstuhl im Staate einnahm, ist Herr Henry Bank von Keokuk, Lee County. Von 1336 County-Beamten in Iowa in 1899 waren nur 63 Deutsch- Amerikaner.

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Zwei Männer Iowa's, welche in Deutschland geboren sind und hohe Stellen im öffentlichen Leben einnahmen, sind Fred. W. Lehmann und der Achtb. Fred. E. White. Ersterer ist einer der bedeutendsten Juristen im Westen, der sich von einem armen Zeitungsjungen zu einem der gesuchtesten Rechtsanwälte und beliebtesten Volksmänner hinaufgearbeitet hat. Als blutjunger Mensch nach Des Moines gekommen, erwarb er sich bald durch seinen Scharfsinn und seine Kenntnisse eine geachtete Stellung unter den Advokaten, und es dauerte nicht lange, so wurde sein Rednertalent bekannt und leistete er als Volksredner für die demokratische Partei mehr als irgend ein Anderer. In allen Staats-Conventionen Iowa's und auch außerhalb des Staates wurde sein Beistand von den amerikanischen Politikern wegen seiner Beredtsamkeit gesucht und ist seine Stimme in mehreren National-Conventionen der Partei gehört und sein Rednertalent bei diesen Gelegenheiten bewundert worden.

Der andere deutsch-amerikanische Volksmann ist der Demokrat Fred. E. White, der den Sechsten Iowa-Distrikt zwei Jahre lang im Congreß der Ver. Staaten vertreten hat und eine ruhmreiche Stellung daselbst einnahm. Eine seiner Reden im Congreß ist in alle lebenden Sprachen übersetzt, in 50 Millionen Exemplaren gedruckt und durch die civilisirte Welt vertheilt worden. Herr White (sein richtiger Name ist "Weiß"; er kam als 14jähriger Knabe nach Amerika und verleitete ihn sein Onkel, der vor ihm hierher kam, seinen Namen zu verenglischen) war zweimal Candidat der Demokraten für Gouverneur, und wäre es nicht wegen der Währungsfrage gewesen, so würde er gewählt worden sein, die demokratische Partei und besonders die Deutschen waren sehr getheilt in dieser Frage. Herr White war ein ausgesprochener Befürworter der Silber-Freiprägung zur Rate von 16 zu 1, und diese Währungsfrage gab Anlaß zu dem bittersten Kampf innerhalb der Partei. Herr White erhielt aber dennoch, als Landsmann und hochbegabter und talentvoller Mann die Mehrheit der deutschen Stimmen.

Ein dritter Deutsch-Amerikaner der sich im Staate und namentlich im nördlichen Theile desselben hervorgethan hat, ist Herr Geo. Staehle von Earlville, Delaware County, der in 1896 für Congreß-Abgeordneter von den Demokraten, gegen Col. D. B. Henderson, den jetzigen Sprecher des Repräsentanten-Hauses in Washington aufgestellt wurde und seinem Ticket weit voraus lief. Herr Staehle ist ein biederer, erfahrener und in seinem Distrikt hochgeschätzter Mann.

Chapter 15 (transliteration): Die Deutschen von Iowa in der Politik und im öffentlichen Leben