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Preface (transliteration)

Joseph Eiboeck, Die Deutschen von Iowa: Preface

Die allgemeine Geschichte des Staates Iowa ist schon wiederholt geschrieben und veröffentlicht worden, und von befähigten Federn, aber noch nie in deutscher Sprache, und obwohl die Deutschen zur Zeit der Gründung und der ersten Entwicklung des Staates nicht so zahlreich auf dem jungfräulichen Boden unseres so reich mit Hilfsquellen gesegneten Iowa ansässig waren, wie ihre angloamerikanischen Mitbürger, so gab es doch viele deutsche Pioniere, die nach dem neuen Lande kamen, deren Erlebnisse, Abenteuer und Kultur-Bestrebungen ebenso wichtig, interessant und bedeutungsvoll sind, wie die ihrer Kameraden in den Urwäldern und auf den wilden Prairien [Prärien]; dennoch finden wir in den Werken der englischen Historiker fast keine Erwähnung von deutschen Männern, deutschen Vereinen, deutschen Unternehmungen und deutschen Errungenschaften, als ob nie Seutsche an unseren Gestaden niedergelassen hätten und nur Leute mit englischen Namen den Staat zu dem gemacht, was er heute in seiner Größe und Herrlichkeit geworden ist.

Es ist die Aufgabe dieses Werkes deshalb, nicht nur die Geschichte des Staates in unserer lieben und herrlichen Muttersprache zu bringen, sondern auch das Trachten und Wirken der deutschen Pioniere und deren Nachkommen zu schildern deren Entbehrungen und Strapazen wie sie nur in einem neuen unentwickelten Lande erlebt werden können., und zugleich, welchen Theil [Teil] die Deutsch-Amerikaner an dem Aufbau und der Entwicklung des Staates nahmen, damit unseren Kindern und Kindes-Kindern nicht verloren geht (wovon Vieles heute schon nur mehr Tradition ist), was die Deutschen für dieses Land gethan [getan]haben auf dem Gebiete des Ackerbaues, der Industrie in den gelehrten Ständen, was sie für die geistige Entwicklung der heranwachsenden Jugend, was sie in der Presse, auf der Rednerbühne und in den Hallen der Gesetzgebung errungen haben, was die edle Musik geleistet, was in der That [Tat] der deutsche Dorfschulmeister hier vollbracht hat und welche Ehrenposten Deutsch-Amerikaner unter ihren Mitbürgern eingenommen haben. Auch schildert es die heroischen Thaten [Taten] unserer Landsleute auf den Schlachtfeldern für die Erhaltung der Union und soll es unseren Kindern als Andenken für immer werden, an deren Tapferkeit und Patriotismus für ihr adoptirtes [adoptiertes] Vaterland.


Dabei beschreibt das Buch verschiedene Städte und Ortschaften und bringt zugleich Skizzen der deutschen Vereine, Kirchen, Schulen, Logen u.s.w.Die Berichte über die Letzteren sind nicht so vollständig, wie wohl erwünscht, der Fehler liegt aber bei denjenigen Pfarrern und Vereinsbeamten, die unsern wiederholten Anfragen und Bitten keine, oder nur theilweise [teilweise] Beantwortung schenkten. Manche mögen sich darüber aufhalten, daß [dass] ihr Ort und ihre Namen in dem Buche nicht verzeichnet und ausführlich geschildert wurden; wenn man aber bedenkt, daß [dass] in einem Buche unmöglich die Namen von 100 000 erwachsenen Deutschen des Staates aufgezählt, geschweige deren Träger beschrieben werden können, so wird man zur Einsicht kommen, daß [dass] dieses eine Unmöglichkeit ist, hauptsächlich in einem Buche, für welches der Herausgeber nur $ 2.50 bekommt, wo noch nie in Iowa für ein derartiges Werk weniger als $5.00 und auch so hoch wie $ 12 00 und $ 15 00 bezahlt werden mussten. Dann muß [muss] auch nicht vergessen werden, daß [dass] wir uns auf die Counties und die Ortschaften beschränken wollten, in welchen die Deutschen sich in namhafter Anzahl niedergelassen haben. Das Buch ist ein Geschichtsbuch des Staates, aber hauptsächlich ein Geschichtsbuch der Deutschen von Iowa.


Daß [Dass] das Werk, das erste seines Gleichen in Iowa, wohl Mängel besitzt, kann kaum anders erwartet werden, denn es ist ja menschlich zu irren, dennoch versichere ich den geneigten Leser, daß [dass] der Verfasser sich keine geringe Mühe gegeben hat, den Deutschen von Iowa ein deutsches Buch ihrer Geschichte zu liefern, das ihnen, beseelt von der Liebe zum Deutschthum, ein nicht unschätzbares Souvenir sein mag. In der Hoffnung, daß [dass] mein Werk eine günstige Aufnahme finden möge, und um eine nicht zu strenge Kritik bittend, zeichnet,


Achtungsvoll,
Der Verfasser.