The Fates of Immigrants (Einwanderer-Schicksale)

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Im Jahre 1837 landeten nach einer Seereise von 82 Tagen von Havre aus, drei deutsche Bauern aus der Umgegend von Aschaffenburg – Georg Sauer, Lorenz Sommer und Jacob Weber – mit ihren Familien im Hafen von Baltimore. Die lange Dauer der Seereise, obwohl zu jener Zeit nichts Ungewöhnliches, deutete an, dass die Fahrt keine besonders glückliche war, wenn auch die Erinnerung daran unserem Gewährsmann, damals einem fünfjährigem Knaben, entschwunden ist. In Baltimore musste die Familie Weber dem neuen Lande und seinem heißen Klima gleich ein Opfer bringen – das jüngste Kind starb kurz nach der Ankunft an der Ruhr. Nach einer langen und beschwerlichen Reise über die Kanäle - außer Wagen damals das einzige Verkehrsmittel zwischen dem Osten und dem noch in seinen Kinderschuhen stehenden Westen - wurde Cincinnati erreicht. Dort wurden Frauen und Kinder belassen und Sauer, Sommer und Weber – letzterer begleitet von seinem ältesten Sohne – machten sich auf den Weg nach Illinois, um einen guten Platz zur Niederlassung zu suchen. In der anmut(h)igen, an die schöne Heimat(h) erinnernden Gegend am T(h)ale des Illinois-Flusses , im heutigen Worth Township in Tazewell County, auf den mit herrlichem Baumwuchs bestandenem Bluffs, glaubten sie ihn gefunden zu haben, und sie nahmen in der Umgegend von dem damaligen Black Partridge – so genannt nach einem berühmten Indianerhäuptling – jetzt Lourds – Land auf.

Das war schon im Spätherbst. Der Winter wurde fleißig genutzt, um etwas Land zu roden und Blockhütten zu bauen, und als der Sommer wieder ins Land zog, sandten Sommer und Sauer ihren Familien Botschaft, nachzukommen. Weber aber, der seine zahlreiche junge Familie die lange und gefahrvolle Reise nicht allein machen lassen wollte, begab sich nach Einbringung der ersten kärglichen Ernte selbst nach Cincinnati, seinen ältesten Sohn zurücklassend, um die not(h)dürftigste Arbeit zu t(h)un. Er sollte nicht mehr zurückkehren! Wohl fand er die Seinen wohl und munter, und fröhlichen Mut(h)es und hoffenden Herzens, hatte man den Fluß [Fluss]-Dampfer bestiegen, der sie der zukünftigen Heimat(h) näher bringen sollte. Eben hatte derselbe die Werft verlassen, da, gerade gegenüber der Stelle, wo heute die Cincinnatier Wasserwerke stehen, flog er in die Luft. Weber, zwei seiner Töchter und ein Sohn kamen mit vielen anderen um, - die Mutter, der damals sechsjährige Knabe Johann, aus dessen Munde wir diese Erzählung haben, eine Tochter und noch ein älterer Sohn wurden gerettet, - Letzterer freilich durch ein Stück Eisen schwer am Kopfe verletzt. (Er ist später im Rebellionskrieg den Heldentod für`s neue Vaterland gestorben). Sobald er not(h)dürftig hergestellt war, machte sich die Mutter, die sich für den letzten Rest ihrer Habseligkeiten - denn das Meiste war mit dem Dampfer untergegangen – ein Ochsengespann und einen Wagen gekauft hatte, mit den ihr gebliebenen Kindern auf den langen unbekannten Weg zur neuen Heimat(h) und zum ältesten Sohne, wo sie im Oktober 1838 nach unsäglichen Strapazen und Entbehrungen anlangten. - Mut(h)ig und eifrig ging die brave Frau mit ihren Kindern an die Arbeit und diese Arbeit brachte Frucht. Denn als nach drei oder vier Jahren der Bau einer Kirche angeregt wurde, - es war mittlerweile eine Anzahl weiterer Familien aus der Gegend von Aschaffenburg und Hanau nachgekommen,- gehörte Mutter Eva Weber zu den sechs ersten Familienhäuptern, welche einen Beitrag dazu zeichneten. Freilich handelte es sich nur um eine Blockkirche und die Beiträge bestanden meistens aus Baumstämmen oder in der Arbeit des Behauens und Herbeischleppens. Denn ba(a)res Geld gab es zur damaligen Zeit so gut wie gar nicht, und die Geschäfte wurden meist auf dem Wege des Tauschhandels betrieben. Und die Arbeit war keine leichte, denn die schweren Stämme mussten oft meilenweit nach dem Bauplatze geschleift werden und erst Wege dafür durch das dichte Unterholz geschlagen werden.—

Noch gewaltigere Opfer musste, ehe sie die das gelobte Land erreichte, eine Familie bringen, deren Nachkommen zum T(h)eil, wenigstens heute, in Illinois wohnen. Wir entnehmen die Erzählung, welche wieder einmal beweist, daß [dass] sich zuweilen Dinge ereignen, welche zu erdichten die lebhafteste Phantasie sich sträuben würde, den uns freundlichst im Manuskript zur Verfügung gestellten, für seine Kinder gemachten Aufzeichnungen eines unserer ältesten und geachtetsten evangelischen Prediger, des Herrn Pastor Höhn in Oak Park, der vor kurzem sein goldenes Amtsjubiläum gefeiert hat. Lassen wir ihn selbst reden:
Ihr Kinder werdet gewiss froh sein, wenn ich Euch hier etwas näher erzähle, wo Eure Mutter herkommt, etwas erzähle von ihren Eltern u.s.w. Im Jahre 1817 (einem Jahr großer Hungersnot(h) in Deutschland) verließen ihre Eltern, Gottlieb und Marie Bäßler, ihre alte Heimat(h) im alten Vaterlande, das Dorf Steinach, Oberamt Waiblingen, Königreich Württemberg, um nach Amerika auszuwandern. Sie waren rechtsschaffene und wohlhabende Leute, hatten aber großes Mißgeschick [Missgeschick] und Unglück auf der Reise, so daß [dass] sie, bis sie endlich nach Amerika kamen, nicht nur ihr ganzes Vermögen, sondern auch alle ihre damals lebenden Kinder verloren hatten. Sie wurden nämlich auf dem großen Weltmeere einmal irregeführt und zweimal litten sie Schiffbruch. Das erste Schiff, auf dem sie waren, wurde vom Kapitän desselben irregeführt mit der Absicht, die Leute zu Grunde [zugrunde] zu richten und ihr Hab und Gut zu erbeuten. Solches kam zur damaligen Zeit öfters vor. Nach langem Hin- und Herfahren kamen sie endlich nach Bergen, einer Seestadt in Norwegen. Als sie in den Hafen einliefen, zog der Kapitän eine schwarze Flagge auf, daß [dass] die Leute in der Stadt glauben sollten, die Pest sei auf dem Schiff, daß [dass] sie sich fürchten sollten, auf dasselbe hinauszugehen. Beamte der Stadt gingen aber doch hinaus und untersuchten das Schiff, nahmen den Kapitän gefangen und für die unglücklichen Passagiere wurde gesorgt. - Nach langer Zeit mit einem anderen Schiff ausgerüstet, verunglückten sie wieder und wurden nach Flensburg, einer Seestadt in Schleswig verschlagen. Hier verweilten sie eine lange Zeit, endlich aber wagten sie es doch wieder, und schifften sich noch einmal ein, um der neuen Welt entgegenzufahren; aber merkwürdiger Weise verunglückten sie auch diesmal wieder, litten Schiffbruch und kamen nach Westindien. Dazu war auch noch eine pestartige, hitzige Krankheit ausgebrochen, wodurch viele hingerafft wurden und ihr Grab in der Tiefe des Meeres fanden. Da verloren auch Eure Großeltern alle ihre Kinder, die sie von Deutschland mit fortgenommen hatten. Von Westindien gelang es ihnen endlich, nachdem sie 3 1/2 Jahre lang so umhergetrieben worden waren, nach Baltimore zu kommen. Euer Großvater hatte vor seiner Abreise von Deutschland viele Goldstücke in seine Weste hineingenäht, aber jetzt alle herausgenommen, bis auf eins, das war alles[,] was sie noch hatten.

Sie gingen aber sogleich an die Arbeit, bis sie so viel verdient hatten, dass sie weiterziehen konnten; dann zogen sie mit einem alten Wagen und einem alten Pferde hinaus bis nach dem südlichen Ohio, welches damals noch eine Wildniß [Wildnis] war, und wo sie sich in Morgan County niederließen und sich ein Stück Regierungsland kauften. Hier in der Wildniß [Wildnis], dazu noch in einer rauhen und hügeligen Landschaft, lebten sie anfangs in einer Blockhütte ohne Fenster, ohne T(h)ür und ohne Fußboden. Sie hatten freilich einen Fußboden, aber das war die bloße, jungfräuliche Erde. - Hier lebten sie ein ganzes Jahr von bloßem Kornbrod [Kornbrot] und Kornkaffee, ohne einen Bissen Fleisch und ohne das geringste Fett. Alles, was Eure Großmutter besaß, war eine Speckschwarte, damit rieb sie den eisernen Hafen [Ofen] ein wenig aus, in welchem sie das mit Wasser angemachte Kornbrod(t) backte.- Euer Großvater lag da den ganzen Winter hindurch krank darnieder, ohne Arzt und ohne Medizin. Eure Großmutter ging da 3 bis 4 Meilen weit, mit dem alten Pferde und einem Sack Korn darauf im tiefen Schnee durch einen Wald nach einer Mühle. Zuweilen, wenn sie nicht gehen konnte, hat sie auch das Korn zu Hause gemahlen, auf der Kaffeemühle, oder sie hat es auch gerieben auf einem alten Stück Blech, durch welches sie Löcher geschlagen hatte.

Durch anhaltende und harte Arbeit und Gottes Segen kammen [kamen] sie hier endlich zu einer schönen Heimat(h), mit einem schönen deutschen Obstgarten voll köstlicher Früchte. Hier wurde auch Eure Mutter geboren. Als sie 3 Jahre alt war, zogen ihre Eltern weiter westwärts, nach Hacking Co., Ohio, wo sie noch einmal in der Wilderniß [Wildnis], aber auf einem größeren Stück Land sich niederließen und sich auf´s Neue eine schöne Heimat(h) gründeten. - Hier war's, wo ich Eure Mutter fand. Ihr Vater lebte aber zu der Zeit nicht mehr, er war im guten Alter in Frieden gestorben und lag neben der Kirche auf seinem Lande begraben, ein weißer Marmor zeigte die Stätte seiner Ruhe. Ihre Mutter war alt, sie hat mir aber Alles so erzählt, wie ich es hier niedergeschrieben habe.- Sie zog mit ihren übrigen Kindern noch einmal von dannen und liegt begraben auf dem Friedhof zu Greenville, Ohio. Eure Mutter war ihr jüngstes Kind.--

Wir hatten hier die erschütternden Schicksale zweier Familien auf dem Wege zur neuen Heimat(h). Hunderte und Tausende hatten von ähnlichen Schicksalen zu erzählen. Nur zwei Zeugen seien angerufen. Dr. Oswald Seidensticker in Philadelphia berichtet: Auf dem 1817 von Amsterdam nach Philadelphia bestimmten holländischen Schiffe ,,Hope“, Kapitän Klar, erkrankten alle Personen bis auf den Kapitän, den Steuermann und einen einzigen Passagier am Typhus; auf dem im Dezember dess. [desselben] Js. [Jahres] abgegangenen Schiff ,,April“, Kapitän DeGroot, starben von 1200 Passagieren nahezu 500 an der Schiffspest. Und Hanno Deiler schreibt in seiner Geschichte der Deutschen am unteren Mississippi, von den sogenannten ,,Redemptionisten“, d.h. Leuten, welche sich verpflichteten, das Ueberfahrtsgeld [Überfahrtsgeld] hier abzuarbeiten und auf solchen Contract [Vertrag] hin hier auch eine Reihe von Jahren geradezu als Sklaven verkauft wurden:
,,Daß [Dass] diese Nachfrage – eben nach Redemptionisten, die sich viel nützlicher erwiesen,, als die Neger – Befriedigung fand, dafür sorgte schon die Habgier der europäischen Rheder [Reeder], vorzüglich der Holländer, die ganze Sch(a)aren von Agenten, ,,Neuländer“ genannt, den Rhein hinaufsandten, um Frachten für Amerika zu werben. Dem Armen Reicht(h)ümer und dem Gedrückten Freiheit verheißend, dem Mittellosen mit einem Zehrpfennig forthelfend und dem Besitzenden beim Verkauf seiner Habe an die Hand gehend, so zogen die Menschenhändler von Ort zu Ort und lockten zahllose Opfer den Rhein hinab, um sie dann in ihre Schiffe zu pferchen, in deren stinkender Luft die Armen sich mit dem Gewürm um das Trinkwasser stritten, an pestähnlichen Fiebern erkrankten und oft buchstäblich verhungerten. Das machte natürlich den Schiffsherren keine Beschwer, denn so lange noch überlebende Passagiere an Bord waren, hafteten diese für die Schulden der To(d)ten. Kinder dienten das Passagiergeld der verhungerten Eltern ab und wenn sich keine Verwandte[n] fanden, dann wurde der Verlust unparteiisch auf die übrigen Passagiere vert(h)eilt, und das Dinggeld für alle entsprechend erhöht - Deiler berichtet auch, dass im Jahre 1817 drei Schiffe in New Orleans anlangten, von deren 1100 Passagieren 596 unterwegs gestorben und zwar die meisten buchstäblich verhungert und verdurstet waren, obwohl Proviant und Wasser genug an Bord war. Aber man hatte beides gut verwahrt und lieferte nichts davon aus, außer gegen hohe Bezahlung. Man wollte die unglücklichen Passagiere zwingen, trotzdem [obwohl] sie für ihre Fahrt bezahlt hatten, ihre letzte Habe dafür herzugeben.- Die Geschichte der Schwiegereltern des Pastors Höhn hat hiernach nichts Unwahrscheinliches mehr.

Translation

In the year 1837, three German farmers from the area of Aschaffenburg – Georg Sauer, Lorenz Sommer and Jacob Weber – came to the port of Baltimore from Le Havre with their families after being at sea for 82 days. The long duration of the voyage, although nothing unusual for that time, suggested that the journey was not a pleasant one, even though our informant, back then a five-year-old boy, cannot remember it anymore. In Baltimore, family Weber had to make a sacrifice to the new country and its hot climate straight away – the youngest child died from dysentery shortly after arrival. After a long and weary journey via the canals – except for wagons the only way of transportation between the East and the still infantile West - they reached Cincinnati. There, they left the women and children behind and Sauer, Sommer and Weber – the latter accompanied by his eldest son – made their way to Illinois in order to find a good place to settle. They thought they found it in the gracious and beautiful region of the valley at Lake Illinois, which reminded them of their homeland, in today`s Worth Township in Tazewell County, on the nicely forested bluffs, and they settled near Black Partridge – named after a famous Indian chief – now named Lourds.

This was in late autumn. Winter was eagerly used to clear some land and to build log cabins, and when summer returned, Sommer and Sauer sent for their families. Weber though, who did not want his large and young family to embark on this dangerous journey on their own, went to Cincinnati, after the first meager harvest was gathered, leaving his oldest son behind in to do the most urgent work. He was never to return again! Indeed, he found his loved ones well and cheerful, and in good spirits and with a hoping heart they had boarded the steamship, which was bound to take them to their new homeland. Just as it left the shipyard, straight across from where the Cincinnati water supply works are located today, it exploded. Weber, two of his daughters and his son died together with many other people,- the mother, the then six year old Johann, who is telling this story, one daughter and one older son were rescued – however, the latter had been injured badly on his head by a piece of steel. (He later died a heroic death for his new fatherland during the War of the Rebellion). After he had recovered halfway, his mother, who had bought for the rest of her money – most of them having sunk with the steamship - an ox-drawn cart and a wagon, started out for their new homeland and to join her oldest son with all her remaining children; she finally arrived in October of 1838, after unspeakable exertions and deprivations. Courageously and zealously, the good woman went to work with her children and the work paid off. For when after three or four years the construction of a church was encouraged – by now, other families from the outskirts of Aschaffenburg and Hanau had joined them – Mother Eva Weber was one of the first six heads of family who contributed towards it. Of course, it was a plain church made out of logs and most of the contributions were logs or the carving and hauling them. For cash was scarce during this time and most of the dealings were conducted through barter. The work was not an easy one because the heavy logs often had to be carried for miles in order to reach the building site after clearing the way through the thick undergrowth.

One family had to make an even bigger sacrifice before even reaching the new promised land, today some of their descendants live in Illinois. We have this story, which again proves that sometimes things are happening that not even the most vivacious imagination would dare to think of, from one of our our oldest and most respected Protestant preachers Pastor Höhn of Oak Park, who not long ago celebrated his golden jubilee and who kindly handed us these manuscripts, which he wrote for his children. Let him speak for himself:
You children must surely be happy when I tell you where your mother comes from, talk about her parents and so on. In 1817 (a year of great famine in Germany), her parents, Gottlieb and Marie Bäßler, left their old homeland, the town Steinach, district of Waiblingen, Kingdom of Württemberg, for America. They were righteous and wealthy people, but had many mishaps on their journey, where they not only lost all of their fortune but also all of their then living children. They were deceived once on the ocean and suffered shipwreck twice. The first ship, which they boarded, was consciously misled by its captain wíth the intention to ruin the passengers and get their belongings. This is something that happened often at that time. After traveling back and forth, they finally arrived at Bergen, a seaside town in Norway. While approaching the harbor, the captain raised a black flag to make the local people think the ship was carrying the plague and to make them fear boarding the ship. Town officials still went up there and inspected the ship, captured the captain and took care of the unhappy passengers. - After a long period of time, they were equipped with another ship, crashed again and were brought to Flensburg, a seaside town in Schleswig. They stayed here for a long time, but finally dared to board a ship again to approach the new world; but, strangely enough, they had another accident, suffered shipwreck and arrived in West India. In addition to that, a plague-like, feverish disease broke out on the ship, which took the lives of many people, who finally found their graves in the depths of the ocean. This is where your grandparents lost all of their children they had taken with them from Germany. They finally managed to reach Baltimore after leaving West India and traveling back and forth for 3 1/2 years. Your grandfather had sowed many pieces of gold into his vest before leaving Germany but had taken them all out by now except for one, which was all they had left.
But they immediately went to work until they had earned enough to be able to move on; then they went with an old wagon and an old horse in the direction of southern Ohio, which then was still wilderness and where they settled in Morgan County and bought a piece of government land. In the wilderness, where the landscape in addition was rough and hilly, they lived in a log cabin without windows, doors and a floor. There was some kind of floor, but it was just the plain virgin soil.- They lived here for a whole year on plain corn bread and corn coffee, without one bite of meat and without the smallest amount of fat. Everything your grandmother owned was a piece of bacon rind, which she used to grease the iron oven, in which she baked the cornbread with water. - Your grandfather was bedridden throughout the whole winter, without a doctor and without any medicine. Your grandmother walked three to four miles through the deep snow to a mill through the forest with an old horse and a bag filled with corn. Occasionally, when she could not walk anymore, she ground the corn on a coffee grinder or she sometimes also ground it on an old piece of sheet steel, into which she had poked holes beforehand.

Through steady, hard work and God's blessings, they finally got a beautiful homeland, with a nice orchard filled with delicious fruits. This is where your mother was born. When she was three years old, her parents moved to Hacking Co. in the west of Ohio where they again settled in the wilderness to establish a new beautiful homeland, but this time on a bigger piece of land. This was the place where I found your mother. Her father had passed away by then, he had died at a good age and in peace and was buried next to the church on his land white marble indicating his resting place. Her mother was old, but she told me everything exactly as I wrote it down. - She moved away with all of her children one last time und is buried in the cemetery in Greenville, Ohio. Your mother was her youngest child. –

Here, we had two shocking fates of two families on their way to their new homeland. Hundreds and thousands had told of similar destinies. Only two witnesses will be named. Dr. Oswald Seidensticker of Philadelphia recalls: On the Dutch ship ,,Hope“ on its way from Amsterdam to Philadelphia in 1817, under Captain Klar, everyone drowned, except for the captain, the helmsman and one single passenger from typhoid fever; on the ship ,,April“, which had left in December, under Captain DeGroot, 500 out of 1200 passengers succumbed to the plague.

And Hanno Deiler wrote in his story of the Germans on the lower Mississippi, about the ,,Redemptionists“, i.e. people who committed themselves to work off the passage fee and who were by contract sold as slaves for many years. ”,That this demand – for redemptionists, who were much more useful than Negroes – was satisfied is due to the greed of the European shipowners, particularly the Dutch, who sent multitudes of agents, so-called ,,Neuländer“ or people of the new country up the Rhine River to solicit freight for America. Promising riches to the poor, and freedom to the oppressed and helping the destitute with provision money while helping the people with property to sell all of their possessions, the slave traders went from town to town and lured countless victims down the Rhine before jamming them into their ships, in the stinking air of which the poor people were fighting with worms over drinking water, succumbed to plague-like fevers and often literally died of starvation. This, of course, did not bother the ship owners because as long as there were living passengers on the ship, they were liable for the debts of the dead ones. Children had to work off their starved parents' passage and in case they could not find any relatives, the debt was distributed among the other passengers and the ,,Dinggeld“ (earnest money) was raised for everyone. - Deiler also reports that three ships arrived in New Orleans in 1817, on which 596 of the 1110 passengers had died mostly of hunger and thirst, even though there was plenty of food and water on board. But both had been kept hidden and only distributed for a huge amount of money. They wanted to force the unhappy passengers to give them all of their belongings, even though they had paid for the passage.- The story of Pastor Höhn’s in-laws is therefore not improbable.

Dublin Core

Title

The Fates of Immigrants (Einwanderer-Schicksale)

Subject

German immigration to Illinois

Description

A tale of the hardships experienced by two immigrant families during their journey to Illinois

Creator

Die Deutsch-Amerikanische Historische Gesellschaft von Illinois / The German-American Historical Society of Illinois

Source

from the journal "Deutsch-Amerikanische Geschichtsblätter," vol. 1 (1901), pp. 33-35

Publisher

Die Deutsch-Amerikanische Historische Gesellschaft von Illinois / The German-American Historical Society of Illinois

Date

1901

Format

jpg

Language

German with English translation

Type

text

Coverage

Lourds, Tazewell County, Illinois; Cincinatti