Joseph Eiboeck, Die Deutschen von Iowa: Chapter 6

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Sechstes Kapitel.

Iowa’s Staats-Anstalten.

Der Staat enthält achtzehn Anstalten, welche unter der Aufsicht einer staatlichen Controllbehörde [Kontrollbehörde] von drei Mitgliedern stehen, welche ein Jahresgehalt von je $3,000 das Jahr beziehen und vom Gouverneur auf sechs Jahre ernannt werden. Bis zum 6. April 1898 wurden die sämmtlichen [sämtlichen] Anstalten durch Commissäre [Kommissare] verwaltet; die 27. Gesetzgebung fand jedoch diese Methode zu kostspielig und schuf die Controllbehörde [Kontrollbehörde] mit Ex-Gouverneur Wm. Larrabee, L. G. Kinne und John Cownie als ersten Mitgliedern derselben. L. B. Wilkinson fungirte [fungierte] als Sekretär und Henry F. Liebbe wurde zu ihrem Baumeister gewählt.

Die Staats-Anstalten, über welche diese Behörde volle Controlle [Kontrolle] hat, sind folgende: Das Soldaten-Heim in Marshalltown; die Irrenspitäler in Mount Pleasant, Independence, Clarinda und Cherokee (letzteres noch im Bau begriffen); die Blinden-Anstalt in Vinton; die Taubstummen-Anstalt in Council Bluffs; die Anstalt für geistig zurückgebliebene Kinder in Glenwood; die Soldaten Waisenheimat in Davenport; die Arbeitsschule für Blinde in Knoxville (wurde von der Gesetzgebung im Januar 1900 aufgehoben); die Besserungs-Anstalt (Industrial School) für Knaben in Eldora; die Besserungs-Anstalt für Mädchen in Mitchellville. (Infolge wiederholter Aufstände der Mädchen in 1899 wurde für die schlimmeren Mädchen eine Abtheilung [Abteilung] in dem Anamosa Staats-Gefängniß [Gefängnis] errichtet, und ist auch die Anstalt in Mitchellville unter strengere Kontrolle gestellt worden); und die Staatsgefängnisse in Fort Madison und Anamosa.

Die Controllbehörde [Kontrollbehörde] hat auch die Berichte und die Handlungen der Regenten der Staats-Universität, der Trustees der Staats-Normalschule und des Staats-Collegiums für Ackerbau und mechanische Künste zu prüfen.

Die Staats-Universität in Iowa City ist Iowa’s bedeutendste Lehranstalt. Im Juli 1840 setzte der Congreß [Kongress] 45,928 Acre Land in dem damaligen Iowa Territorium aus für Verwendungen zu einer Staats-Universität sobald Iowa ein Staat werden würde, was in 1846 geschah. Laut einer Acte [Akte/Gesetz] der Gesetzgebung, vom 25. Februar 1847, wurde die Universität in Iowa City etablirt [etabliert]. Zehn Acker [Acre/Morgen] Land daselbst wurden für die Gebäulichkeiten bestimmt. Nach Verlegung des Regierungssitzes von Iowa City nach Des Moines, in 1857, wurden die Staatsgebäude in ersterer Stadt der Staats-Universität zur Verfügung gestellt, und dieselben nebst mehreren Neubauten werden seither für die Universität benutzt. Die Gesetzgebung macht alle zwei Jahre Bewilligungen von $70,000 bis $120,000 für neue Gebäude, Anbauten und Verbesserungen nebst $20,000 bis $30,000 für Betriebskosten und unvorhergesehene Auslagen. Die Gebäulichkeiten und das Grundstück werden auf über eine halbe Million Dollars [Dollar] geschätzt.

Die Universität steht unter Leitung eines Präsidenten, eines Direktors, eines Sekretärs, eines Schatzmeisters und eines Regentenrathes [Regentenrates]. Letztere[r] besteht aus dem Gouverneur, dem Staatsschulsuperintendenten, ex-officio, und einem Vertreter jeden Congreß-Bezirkes [Kongressbezirkes]; diese Vertreter werden von der Gesetzgebung auf sechs Jahre gewählt.

In 1899 zählte die Universität 1257 Studenten.

Im Collegium [Kollegium] sind vier Studienkurse: der der Klassiker, der Philosophie, der Wissenschaft und des Ingenieurwesens. Vier Jahre sind erforderlich, um einen dieser Kurse durchzumachen, und nach Vollendung wird der Bachelor’s-Grad ertheilt [erteilt].

Im juristischen Departement erstreckt sich der Kursus auf ein Studium von zwei Jahren und nach Vollendung bekommt der Studirende [Studierende] den L. L. B.-Grad, der ihn zur Praxis in den Staats- und den Ver. Staaten-Gerichten berechtigt.

Im medizinischen Departement wie auch im homöopathisch-medizinischen wird für eine Zeitdauer von vier Jahren je sechs Monate Studienzeit erfordert und nach deren Vollendung der M. D.-Grad ertheilt [erteilt].

Im Zahnarznei-Departement werden drei Jahre von je neun Monaten Studienzeit erfordert, um den D. D. S.-Grad zu bekommen.

Der pharmazeutische Kursus beträgt zwei Jahre von je sechs Monaten Studienzeit, um den Ph. G.-Grad zu bekommen.

Das Staats-Ackerbau-College in Ames.

In 1858 bewilligte die Gesetzgebung $10,000 für den Ankauf eines Grundstückes, auf welchem eine landwirthschaftliche [landwirtschaftliche] Akademie errichtet werden sollte. Ein Jahr darnach [danach] kaufte der Staat 640 Acker [Acres] Land in der Nähe von Ames in Story County, und in 1862 schenkte der Congreß [Kongress] einem jeden Staate 30,000 Acker [Acres] Land für jeden Ver. Staaten Senator und Congreßabgeordneten [Kongressabgeordneten], zu denen der Staat zur Zeit berechtigt war. In 1887 nahm der Congreß [Kongress] eine Gesetzvorlage an, laut welcher für jeden Staat jährlich $15,000 bewilligt wurden für Ackerbau-Experimente der landwirthschaftlichen [landwirtschaftlichen] Akademien. In 1890 nahm der Congreß [Kongress] eine weitere Gesetzvorlage an, welche den Ackerbau Colleges ein vollständiges „Endowment“ ertheilte [erteilte] und eine erhöhte Unterstützungssumme bewilligte. Das jährliche Einkommen des Iowa Collegiums [Kollegiums] beträgt gegenwädtig [gegenwärtig] $80,000, ohne die Bewilligungen, welche die gesetzgebende Körperschaft des Staates von Zeit zu Zeit für Ausbesserung der Gebäulichkeiten macht. Die so gemachten Bewilligungen belaufen sich bis jetzt auf $500,000. Das „Endowment“ beträgt $679,784. Das Hauptgebäude ist fünf Stock hoch und steht auf einem Grundstück, welches über 900 Acker Land umfaßt [umfasst]. In 1899 zählte diese Lehranstalt 690 Schüler, von denen mehr als ein Drittel dem weiblichen Geschlecht angehörten.

Nebst dem Präsidenten, Sekretär, Schatzmeister, Finanz-Agenten und einem Verwalter besteht die Verwaltungs-Behörde aus elf Trustees – einem aus jedem Congreß-Bezirk [Kongress] des Staates – deren Amtstermin [Amtszeit] sechs Jahre ist.

Der Lehrkursus umfaßt [umfasst] Wissenschaft, Philosophie, Mechanisches- und Civil-Ingenieurwesen [Zivilingenieurwesen], Elektrisches Ingenieurwesen, Bergbau, Oekonomie [Ökonomie], Thierarzneikunde [Tierarzneikunde] und kurze Kurse in Molkerei und Ackerbau.

Das College besitzt vollständige Laboratorien, wissenschaftliche Apparate und Werkstätten, die mit allen erforderlichen Maschinen und Werkzeugen ausgestattet sind. Das Museum und die Bibliothek von über 10,000 Bänden sind speziell für die Anstalt bestimmt, [.]

Die Staats-Normalschule in Cedar Falls.

Diese Lehranstalt zur Ausbildung von Lehrern wurde in 1876 gegründet und am 6. September des genannten Jahres mit 155 Studenten eröffnet. In 1899 hatte die Schule 1492 Studenten, von denen drei Viertel dem weiblichen Geschlecht angehörten. Die Fakultät umfaßt [umfasst] 38 Professoren, Lehrer und Lehrerinnen und ist der Unterricht speziell für die Heranbildung von Lehrern für die öffentlichen Schulen berechnet. Wie bei den Studenten des Ackerbau-College stellt es sich jedoch heraus, daß [dass] nur ein Bruchtheil [Bruchteil] der Graduirten [Graduierten] dieser vortrefflichen Schule sich dem Berufe widmen, für welchen sie ausgebildet wurden oder werden sollten. Die Damen, nachdem sie ein paar Jahre im Lehrberuf gestanden, treten in den Ehestand, und die Herren Studenten widmen sich nach ein paar Jahren dem Rechtsstand oder einem anderen einträglicheren Beruf, denn bekanntlich werden die Lehrer in der ganzen Welt nur kärglich bezahlt.

Die Schule in Cedar Falls besitzt eine Bibliothek von 6000 Bänden. Das Grundstück und die Gebäulichkeiten werden auf $100,000 geschätzt.

Nur solche, welche eine Hochschule absolviert haben, und 16 Jahre alt sind, haben Zutritt zu dieser Schule. Ein vierjähriger Kursus ist zur Graduirung [Graduierung] erforderlich. Die Schulgebühr beträgt $5 für einen Termin [Term/Semester] von zwölf Wochen.

Das Soldaten-Heim in Marshalltown.

Dieses Heim für alte Unionssoldaten wurde am 30. November 1887 eröffnet. Seither sind außer dem imponirenden [imponierenden] Hauptgebäude verschiedene andere Gebäulichkeiten errichtet worden, darunter ein sehr geräumiges Spital, 131 Fuß lang, 60 Fuß breit und zwei Stock hoch, und eine Reihe von kleinen Wohnhäusern für solche Veteranen, welche noch Frauen haben, die mit ihnen da zusammen leben und sich prächtig pflegen können. Im [In] 1899 waren ungefähr 600 Veteranen in diesem Heim, nebst 30 Veteranenfrauen.

Der Staat hat das Grundstück – (und zwar ein hübsches in der Nähe von Marshalltown) gekauft und die Gebäude errichtet. Alle zwei Jahre bewilligt die Legislatur die erforderlichen Summen zur Vergrößerung oder Verbesserung des Heims und zum Unterhalt desselben. Der Staat wirft für jeden Insassen der Anstalt monatlich $14 aus. Die Ver. Staaten Regierung bezahlt dem Staate jährlich $100 für jeden Insassen des Heims, welche Summe zur Beköstigung und Bekleidung der Soldaten verwendet wird. Solche Mitglieder des Heimes, deren Pensionen $6 den Monat übersteigen, sind verpflichtet, den Ueberschuß [Überschuss] in die Staatskasse abzuführen. Die Hälfte davon wird abgezogen und zum Unterhalts-Fonds geschlagen. Nur solche Veteranen werden in das Heim aufgenommen, welche kein Eigenthum [Eigentum] besitzen und erwerbsunfähig sind. Wenn sie eine Pension erhalten, nachdem sie im Heim Aufnahme gefunden haben, aber [und?] andere Mittel bekommen, um sich selbstständig machen zu können, so werden sie entlassen.

Das Soldaten-Waisenheim in Davenport.

Diese Anstalt wurde am 13. Juli 1864 durch eine Acte [Akte/Gesetz] der Gesetzgebung des Staates gegründet. Anfangs wurden nur Soldaten-Waisen in dieselbe aufgenommen, die Gesetzgebung hat aber später – in 1880 – durch eine weitere Acte [Akte/Gesetz] verfügt, daß [dass] auch andere elternlose Kinder darin Aufnahme finden sollen. Die durchschnittliche Anzahl Kinder war in 1898 406. Kinder werden nur bis zu ihrem 16. Jahre darin behalten. Kaum 20 Prozent derselben bleiben bis zu diesem Alter.

Mit der Anstalt ist ein großes, schönes Schulgebäude verbunden, und ist auch eine wohl ausgesuchte Bibliothek von 900 speziell für die Jugend geeigneten Werken angeschafft worden. Die Anstalt steht unter der Leitung eines Superintendenten, Arztes, Verwalters und einer Matrone.

Der Staat bewilligt jährlich $10 den Monat für jedes Kind, und jedes County wird für den Unterhalt seiner Waisenkinder entsprechend belastet, ausgenommen für Soldatenkinder, welche gänzlich vom Staate erhalten werden. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die richtige Zucht der Kinder verwendet.

Schule für Taubstumme in Council Bluffs.

Diese Schule ist eine der besten derartigen Staats-Anstalten in den Ver. Staaten. Seit mehr denn 14 Jahren steht dieselbe unter der fähigen und gewissenhaften Leitung des deutsch-amerikanischen Ex-Senators H. W. Rothert, der s. Z. auch Vice-Gouverneur [Vizegouverneur] war. Unter ihm stehen ein Oberlehrer, ein Arzt, ein Verwalter und eine Matrone. Alle Taubstummen des Staates haben Zutritt zu der Schule. In derselben werden sie zu Handwerkern ausgebildet, wie Drucker, Schuhmacher, Zimmerleute, Schneider. Auch Landwirthschaft [Landwirtschaft], Gartenbau, Zeichnen und Malen, leichte Hausarbeit, Nähen und Stricken wird gelehrt. In 1899 hatte die Anstalt 281 Schüler. Der Staat bewilligt jährlich $18,000 für Beamten- und Lehrergehälter und $35 per Vierteljahr für den Unterhalt eines jeden Kindes. Die Schule fängt am 1. Oktober an und dauert bis Ende Juni eines jeden Jahres.

Staats-Anstalt für geistesschwache Kinder in Glenwood.

Diese Anstalt steht unter einer ähnlichen Leitung wie die vorerwähnte. Sie wurde im September 1876 eröffnet. Der Staat hat $200,000 für Land und Gebäulichkeiten daselbst ausgegeben. Am 29. August 1896 schlug der Blitz in das Hauptverwaltungsgebäude der Anstalt ein, und dasselbe wurde durch Feuer zerstört. Ein temporärer Bau wurde aufgeführt [errichtet], der $40,000 kostete, und die nächste Gesetzgebung bewilligte einen weiteren Betrag von $72,000 für den Wiederaufbau des Gebäudes.

Der Zweck dieser sehr verdienstvollen Anstalt ist, solchen Kindern, welche geistesschwach und nicht im Stande sind, dem gewöhnlichen Schulunterricht zu folgen, wie Kinder im normalen Zustande, ein Heim zu schaffen und sie zugleich durch spezielle, erprobte Methoden womöglich so heranzubilden, daß [dass] sie selbstständig oder doch annähernd selbstständig werden können. Persönliche Zucht und Unterricht in nützlichen Beschäftigungen wird ihnen durch competente [kompetente] Lehrer ertheilt [erteilt].

Der Staat bezahlt $12 den Monat für jedes Kind. Am 1 Januar 1899 waren 794 Zöglinge in der Anstalt.

College für die Blinden.

In 1853 wurde das College für Blinde eröffnet, zuerst in Iowa City. Dort blieb es bis 1862, in welchem Jahre es nach Vinton in Benton County, verlegt wurde. Seit Gründung derselben hat der Staat beinahe eine Million Dollars [Dollar] für diese Anstalt verausgabt, d. h. für Gebäulichkeiten, Kleider u. s. w. In 1899 hatte die Anstalt 161 Zöglinge. Die Schule steht unter der Leitung eines Superintendenten, Arztes, Verwalters und einer Matrone. Der Staat bezahlt für jeden Schüler $35 das Vierteljahr. Die Schule steht für alle Kinder von richtigem Alter und der erforderlichen geistigen Befähigung offen, wenn sie blind oder von Augenleiden befallen sind. Sie werden in derselben in allen Zweigen des Schulunterrichts unterwiesen, wie die, welche zu sehen vermögen. Sie lernen das Lesen durch Belastung [Betastung] erhöhter Buchstaber [Buchstaben]. Nachdem sie dieses bemeistert [gemeistert] haben, studiren [studieren] sie andere Fächer wie Rechnen, Geographie, Zoologie, Chemie, Geometrie und Literatur. Der Schultermin [Schuljahr] fängt am ersten Mittwoch im September an und geht in der dritten Woche im Juni zu Ende. Im Musikdepartement sind 23 Pianos, eine große und mehrere kleine Orgeln und genügend andere Instrumente vorhanden, wie Violinen, Guitarren [Gitarren], Flöten und Blechinstrumente. In dem Industriedepartement der Mädchen werden das Stricken, Häkeln, Sticken und allerlei Näharbeiten gelehrt. Die Knaben machen Netze, Matratzen und Rohrsitze für Stühle.

Der Staat erwartet von den Verwandten der Schüler, daß [dass] sie die Reisekosten derselben hin und zurück bezahlen und ihnen die Kleider liefern. Sind dieselben zu arm, so legt die Anstalt die erforderlichen Beträge aus und schickt die Rechnung dem betreffenden County zu.

In 1892 wurde eine Arbeitsschule für Blinde in Knoxville, Marion County, eröffnet. Die Absicht war, den Blinden ein Heim zu schaffen und ihnen eine Gelegenheit zu geben, durch Erlernen eines Handwerks ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Jedoch der Plan schien nicht recht zu arbeiten [funktionieren], denn in 1899 waren nur 50 Personen in der Anstalt, obwohl der Staat gleich von Anfang an $40,000 für ein Gebäude bewilligte, welches 200 Personen aufnehmen konnte. Die Leute lernten das Besenmachen und die Anfertigung von Hängematten und Netzen. Die Gesetzgebung [Parlament] von 1900 hob die Anstalt wieder auf.

Iowa Industrieschule in Eldora.

Seit September 1868 erhält der Staat eine Arbeits- oder Besserungs-Anstalt für Knaben, welche ausgelassen und bösartig und deren Eltern oder Freunde nicht im Stande sind, sie in Zucht zu halten. Diese Schule wurde nicht als eine Strafanstalt gegründet, sondern sollte eine Erziehungs-Anstalt sein, und die Absicht war, solche Knaben, welche noch nicht ganz verderbt [verdorben] sind und noch edle Keime besitzen, durch Güte und strenge Zucht zu guten Menschen zu bilden. Die Schule hat auch schon Gutes bewirkt und manchen wilden Jungen zu einem nützlichen Bürger gemacht. Knaben von 7 bis 16 Jahren, welche sich Vergehungen [Vergehen] haben zu Schulden kommen lassen und die allen Versuchen ihrer Umgebung zur Besserung widerstehen, können von irgend einem [irgendeinem] Richter in die Anstalt geschickt werdn [werden]. Nach Verlauf eines Jahres kann ein Junge, der zufriedenstellende Beweise seiner Besserung geliefert hat, entlassen oder probeweise freigegeben werden.

Staats-Industrieschule für Mädchen in Mitchellville.

Eine ähnliche Schule, wie die für Knaben in Eldora, ist die Arbeitsschule für Mädchen in Mitchellville; d. h. eine Anstalt, welche denselben lobenswerthen [lobenswerten] Zweck der Besserung der Schüler im Auge hat, leider aber mit wenigem Erfolg, wie die neulichen Ereignisse in dieser Anstalt bezeugten. Bei den bösen Jungen wird ohne Rückhalt Strenge mit Güte verbunden, um sie nach und nach zu besserem Lebenswandel zu bringen, bei den Mädchen wollte man aber nur Güte gebrauchen. Wie das offizielle Buch über die beiden Anstalten sagt: „Es sollte kein Gefängniß [Gefängnis] sein. Es ist ein Zwangs-Erziehungs-Institut. Es ist eine Schule, in welche ungerathene [ungeratene], verbrecherisch veranlagte Mädchen geschickt und wo ihnen durch Einfluß [Einfluss] und Beispiel gütiger Lehrer, sowie durch Vorschriften bessere Triebe beigebracht werden sollen. Es ist eine Bildungsschule, worin die moralische, geistige und industrielle Erziehung des Kindes, Alles zu gleicher Zeit, vollbracht wird.“

Nur Mädchen zwischen 7 und 16 Jahren können in die Anstalt aufgenommen werden, falls sie von irgend einem [irgendeinem] protokollirenden [protokollierenden] Gerichtshof als verbrecherisch, herumtreiberisch oder sonst verderbt angesehen werden. Die Theorie, solche Kinder nur durch Güte besser zu machen, war schön, sie erwies sich aber als unpraktisch. Die Anstalt in Mitchellville wurde beinahe wie eine große Privatschule für Mädchen geleitet, eine Art Pension, in welcher die Schülerinnen ungefähr ebensoviel [ebenso viel] Freiheit hatten, als ob sie die besten Kinder wären, die es giebt [gibt]. Es waren aber durch die Gutherzigkeit der Richter zu viele solche Mädchen in die Anstalt gebracht worden, die schon zu alt im Verbrecherwesen und moralisch zu tief gesunken waren, um sich dem sanft-geregelten Leben zu fügen. Diese Klasse duldet keine Zügel, sie will keine Moral, weil dieselbe ihren thierischen [tierischen] Gelüsten nicht entspricht; sie verlacht Religion und trachtet nur darnach [danach], aus der Anstalt zu kommen, um wieder dem Laster und dem Verbrechen nachzugehen. Solche Mädchen verderben auch andere, in denen noch Spuren von Moral und Gutartigkeit existiren [existieren][,] und vereiteln so den Zweck der Reformschule.

Im Herbst von 1899 standen die Mädchen der Mitchellville Reformschule aus [streikten] und weigerten sich, irgend etwas [irgendetwas] mehr zu thun [tun], so lange der neue Superintendent derselben vorstand. Es scheint, daß [dass] die Absetzung eines früheren Superintendenten, der lange die Anstalt leitete, den Insassen nicht gefiel, und weil der neue mehr Strenge gebrauchte, um sie unter Zucht zu bringen, so rebellirten [rebellierten] sie – mehr als hundert auf einmal, zerbrachen Thüren [Türen], Fenster, Betten, Geschirre und Möbel und benahmen sich wie unbändige Thiere [Tiere], so daß [sodass] weder Polizei noch Constabler [Constable] und Sheriff mit ihnen was anzufangen vermochten, und man sie faktisch austoben lassen mußte [musste], denn es waren Mädchen, die man ja nicht wie böse Jungens behandeln konnte oder wollte. Es vergingen Tage um Tage, ohne daß [dass] man der widerspenstigen Mädchen ohne Gewalt Herr werden konnte. Zuletzt mußten [mussten] siebzig oder mehr von den schlimmsten unter ihnen in das Countygefängniß [County-Gefängnis] gebracht werden, um dieselben von ihrer rebellischen Wuth [Wut] abzubringen.

Dieser Aufftand [Aufstand] hat den Staat mehrere Tausend Dollars [Dollar] gekostet; derselbe zeigte aber den Vorgesetzten und besonders dem Staatsrathe [Staatsrate], daß [dass] gewisse Klassen uncontrollirbarer [unkontrollierbarer] Mädchen nicht in derartige Anstalten gehören, worin sie zu viel Freiheit und zuviel [zu viel] Güte genießen. Die Gesetzgebung [Parlament] hat später deshalb die Anordnung getroffen, daß [dass] die schlimmeren Mädchen in einer Abtheilung [Abteilung] des Staatszuchthauses in Anamosa untergebracht werden sollen. Dort sind sie wohl aufgehoben; manche von ihnen werden dort durch strengere Zucht zur Vernunft gebracht, und vor Allem [allem] wird sich ihre Absonderung wohlthuend [wohltuend] für solche Mädchen erweisen, welche noch besserungsfähig sind. Nach den bisherigen Regeln der Anstalt können Mädchen nach Verlauf eines Jahres, wenn sie sich gut aufgeführt und genügende Beweise der Besserung geliefert haben, entlassen oder auf Probe freigegeben werden.

Der Staat bewilligt $9 per Monat für jeden Knaben und $10 für jedes Mädchen in der Reformschule; das hat sich als genügend erwiesen; zukünftig wird es wohl mehr kosten, wenn mehr Wärterinnen angestellt und umfassendere Vorkehrungen für diese Kinder getroffen werden müssen.

Iowa’s Irrenspitäler.

Der Staat hat bereits drei große Irren-Anstalten und eine vierte ist beinahe fertig zur Aufnahme von Patienten. Die ersten drei sind in Mount Pleasant, Independence und Clarinda. Die neue ist in Cherokee. Das erste Irrenspital in Iowa wurde im Jahre 1846 in Mount Pleasant eröffnet, jedoch erst im Januar 1855 wurde dasselbe zu einer Staatsanstalt gemacht durch eine Acte [Akte/Gesetz] der Gesetzgebung [Parlament] des genannten Jahres. Die neue Anstalt wurde am 6. März 1861 zur Aufnahme von Patienten eröffnet. Die Gebäulichkeiten haben den Staat mehrere Millionen Dollars [Dollar] gekostet. Zwölf Dollars [Dollar] den Monat sind für jeden Patienten ausgesetzt. Der Betrag darf $14 per Monat nicht übersteigen. In 1899 waren 820 Patienten in diesem Spital.

Das zweite Irrenspital wurde am 1. Mai 1873 in Independence eröffnet. Daselbst sind bis jetzt mehr als zwei Millionen Dollars [Dollar] für Gebäude ausgegeben worden. Im Januar 1899 hatte dieses Spital 989 Patienten. Der Kostenbetrag per Patient ist derselbe wie in der Mount Pleasant Anstalt.

Das Irrenspital in Clarinda wurde am 15. Dezember 1888 eröffnet und kostete etwas über eine Million Dollars. Dasselbe kann 1000 Patienten aufnehmen. Im Januar 1899 waren 843 Patienten daselbst. Der Staat bezahlt in dieser Anstalt $13 den Monat per Patient.

Das neue Cherokee Irrenspital soll 1901 fertig werden. Es sind bereits $800,000 dafür bewilligt worden. Der ganze Bau wird wohl etwas mehr kosten; der Staat ist eben verpflichtet, für die Unglücklichsten aller Unglücklichen Sorge zu tragen, und das sind die Geistesumnachteten, deren Zahl von Jahr zu Jahr zunimmt. In letzteren [den letzten] Jahren hat man in verschiedenen Counties County-Irrenanstalten errichtet, in welchen die unheilbaren Irren der respektiven Counties untergebracht werden, und dennoch werden die großen, umfangreichen Spitäler zu klein; alle 10 bis 15 Jahre muß [muss] ein neues gebaut werden.

Iowa’s Staats-Gefängnisse.

Die erste Strafanstalt in Iowa wurde in Fort Madison am 25. Januar 1839 von der Territorial-Regierung zum Bau angeordnet und seither ist dieses Staats-Gefängniß [Staatsgefängnis] wiederholt umgebaut, verbessert und vergrößert worden, so daß [so dass] dasselbe zu den solidesten und zu dem Zweck am besten geeigneten Gebäulichkeiten im Westen gehört. Im Januar 1899 waren 525 Sträflinge in diesem Gefängniß [Gefängnis]. Die Arbeitskraft derselben wird an Unternehmer verpachtet, welche dem Staat einen gewissen Betrag für dieselbe zahlen. Der Staat liefert die Werkstätten, Aufseher und Wachen. In 1899 waren die Iowa Farming Tool Compagnie und die Fort Madison Chair Compagnie die Pächter.

Der Bau des Staats-Gefängnisses in Anamosa wurde vor 28 Jahren angefangen und ist seither fast jedes Jahr weiter daran gebaut worden. Der Staat wächst und mit der Zunahme der Bevölkerung wächst auch die Zahl der Verbrecher. Im Januar 1899 waren 615 Sträflinge in dieser Anstalt. Dieselben arbeiten meistens an den Neubauten des Gefängnisses und in den naheliegenden Steinbrüchen. Dieses Gefängniß [Gefängnis] hat auch eine gut eingerichtete Abtheilung [Abteilung] für weibliche Verbrecher[.]

Translation

Chapter Six
Iowa’s Public Institutions.



The state includes eighteen institutions, which are supervised by a state control authority consisting of three members who receive an annual salary of $3,000 each and are appointed by the governor for a period of six years. Until April 6, 1898, all institutions were administered by inspectors; the 27th legislature found this method too costly and created the control authority consisting of Ex-Governor Wm. Larrabee, L. G. Kinne and John Cownie as primary members. L. B. Wilkinson functioned as secretary and Henry F. Liebbe was elected as architect.

The public institutions fully controlled by this authority are the following: the Soldiers’ Home in Marshalltown; the Mental Asylums in Mount Pleasant, Independence, Clarinda and Cherokee (the latter still under construction); the Home for the Blind in Vinton; the Deaf-Mutes’ Asylum in Council Bluffs; the Asylum for Mentally Retarded Children in Glenwood; the Soldiers’ Orphanage in Davenport; the Work School for the Blind in Knoxville (revoked by the legislature in January 1900); the Industrial School for Boys in Eldora; the Industrial School for Girls in Mitchellville. (In consequence of repeated riots by the girls in 1899, a section in the Anamosa State Prison was established for the bad girls and the Industrial School in Mitchelville has been kept under stricter control); and the State Prisons in Fort Madison and Anamosa.

The control authority also has to examine the reports and actions of regents of the State University, the trustees of the State Normal School and the State College for Agriculture and Mechanical Arts.

The State University in Iowa City is Iowa’s most significant educational institution. In July 1840, Congress assigned 45,928 acres of land in the former Iowa Territory to be used as location for a state university as soon as Iowa would become a state, which happened in 1846. According to an act by the legislature of February 25, 1847, the university was established in Iowa City. Ten acres of land were assigned for the buildings. After the relocation of the seat of government from Iowa City to Des Moines in 1857, the public buildings of the former city were made available to the State University and have since been used alongside other newly constructed buildings. Every two years the legislature grants an allowance of $70,000 to $120,000 for new buildings, extensions and improvements alongside $20,000 to $30,000 for running the university and for unforeseen expenses. The buildings and the plot of land have an estimated value of half a million dollars.

The University is under the management of a president, a director, a secretary, a treasurer and a council of regents. The latter consists of the governor, the state’s superintendent of school, ex-officio, and a representative of each congress district; these representatives are elected by the legislature for a duration of six years.

In 1899, the university had 1,257 students.

In the college, there are four courses of study: Classics, Philosophy, Science and Engineering. Four years are necessary to finish one of those courses and after completion the Bachelor’s degree is granted.

In the Department of Law, the course extends over a period of two years of study and after completion the student receives the L. L. B. degree, which entitles him to practice in state and United States courts.

The Medical as well as the Homeopathic Medical Department require six months of study per year over a period of four years and after completion the M. D. degree is granted.

The Dentistry Department requires nine months of study per year over a period of three years to receive the D. D. S. degree.

The pharmaceutical course requires six months of study over a period of two years to receive the Ph.D. degree.

The State Agricultural College in Ames.

In 1858, the legislature granted $10,000 for the purchase of a lot where an agricultural academy was to be established. One year later, the state bought 640 acres of land near Ames in Story County, and in 1862, Congress donated every state 30,000 acres of land for each United States Senator and Congressman to which that state was entitled at the time. In 1887, Congress passed a bill according to which every state was granted $15,000 annually for farming experiments of the agricultural academies. In 1890, Congress passed another bill, which granted the agricultural colleges a full endowment and a higher allowance. The annual income of the Iowa College currently amounts to $80,000, not taking into account the allowances, which the legislative body of the state grants from time to time to repair buildings. So far, the allowances granted amount to $500,000. The endowment is $679,784. The main building is five stories tall and is located on a property that spans over 900 acres of land. In 1899, this educational institution counted 690 students of which more than a third were female.

Alongside the president, secretary, treasurer, financial agent and an administrator, the administrative authority consists of eleven trustees – one for each congressional district of the state – whose term of office is six years.

Classes include Science, Philosophy, Mechanical and Civil Engineering, Electrical Engineering, Mining, Economy, Veterinary Science and classes on Dairy and Agriculture.

The College owns complete laboratories, scientific devices and workshops, equipped with all the necessary machines and tools. The museum and the library of over 10,000 volumes are especially destined for the institution, [.]

The State Normal School in Cedar Falls.

This educational institution for the training of teachers was established in 1876 and opened September 6 of the same year with 155 students. In 1899, there were 1,492 students at the school, of which three quarters were female. The faculty comprises 38 professors and teachers and the lessons are especially designed for the training of public school teachers. It became apparent that only a fraction of the graduates of this splendid school devoted themselves to the profession for which they were or should have been trained – the same holds true for the students of the Agricultural College. The ladies marry after having worked as a teacher for a few years and the gentlemen devote themselves to law or another more profitable profession, because, as is commonly known, teachers in the whole world are paid poorly.

The school in Cedar Falls owns a library of 6,000 volumes. The property and the buildings have an estimated value of $100,000.

Only those who graduated from high school and are at least 16 years old, are admitted to the school. A four-year course is required for graduation. The school fee amounts to $5 for a term of twelve weeks.

The Soldiers’ Home in Marshalltown.

This home for elderly union soldiers was opened November 30, 1887. Since then some other buildings aside from the impressive main building have been constructed, among them a commodious hospital, 131 feet long, 60 feet wide and two stories tall, and a row of small residential houses for those veterans, who still have wives that live there with them and are able to tend to themselves splendidly. In 1899, there were approximately 600 veterans in this home, alongside 30 veterans’ wives.

The state bought the lot – (and it is a pretty one near Marshalltown) and constructed the buildings. Every two years the legislature grants the required sum for the enlargement or improvement of the home and for its maintenance. The state spends $14 monthly for each resident of the institution. The government of the United States pays $100 annually for every resident of the home; this sum is used for feeding and clothing the soldiers. Those members of the home, whose pensions exceed $6 monthly, are obliged to transfer the surplus to the treasury. Half of this is deducted and added to the alimentation fund. Only those veterans are admitted to the home, who have no possessions and are incapacitated for work. If they receive a pension after having been admitted to the home, but [and] have other means to make themselves independent, they will be dismissed.

The Soldiers’ Orphanage in Davenport.

This institution was founded on July 13, 1864, by an act of the legislature of the state. Initially, only soldiers’ orphans were admitted, later though – in 1880 – the legislature passed another act that other parentless children should be accepted as well. In 1898, the average number of children was 406. Children are only kept until the age of 16. Barely 20 percent of them stay until that age.

Connected to the orphanage is a large, nice school building, and also a well-chosen library has been purchased consisting of 900 books, especially suited for young people. The institution is managed by a superintendent, doctor, administrator and a matron.

The state grants an annual allowance of $10 per month for every child, and each county is charged for the alimentation of its orphans, except for soldiers’ orphans, who are alimented entirely by the state. Special attention is paid to the correct discipline of the children.

School for Deaf-Mutes in Council Bluffs.

This school is one of the best of its kind in the United States. For more than 14 years it has been under the able and conscientious direction of the German-American Ex-Senator H. W. Rothert, who also was vice governor in his day. Under him are a senior teacher, a doctor, an administrator and a matron. All deaf-mutes of the state are admitted to the school. There they are trained to be craftsmen, such as printers, shoemakers, carpenters, tailors. Also, agriculture, gardening, drawing and painting, light housekeeping, sewing and knitting are being taught. In 1899, the institution had 281 students. The state grants $18,000 annually for officials’ and teachers’ salaries and $35 every quarter year for the support of each child. School starts on October 1 and goes on until the end of June each year.

State Asylum for Mentally Retarded Children in Glenwood.

This institution is managed similarly to the one previously mentioned. It was opened in September 1876. The state has spent $200,000 for land and buildings. On August 29, 1896, the main administrative building of the asylum was struck by lightning and destroyed by fire. A temporary construction was executed, which cost $40,000, and the next legislature granted a sum of $72,000 for the reconstruction of the building.

The purpose of this very meritorious institution is to create a home for those children, who are mentally weak and, unlike children in a normal state, are not able to follow regular school classes and at the same time to train them through special, well-tried methods in such a way that they can become independent or almost independent. Personal discipline and education in useful activities are being taught by competent teachers.

The state pays $12 per month for every child. On January 1, 1899, there were 794 pupils in the asylum.

College for the Blind.

In 1853 the College for the Blind was opened, first in Iowa City. It remained there until 1862, when it was moved to Vinton in Benton County. Since its establishment the state has almost spent one million dollars on the institution, i.e. for the buildings, clothes etc. In 1899, the institution had 161 pupils. The school is managed by a superintendent, doctor, administrator and a matron. The state pays $35 for every student per quarter year. The school is open to all children of the right age and with the required intellectual qualifications, as long as they are blind or have an eye condition. They are instructed in the same educational fields as those who are able to see. They learn how to read through the palpation of elevated letters. After having mastered this, they study other subjects like calculation, geography, zoology, chemistry, geometry and literature. The school term starts on the first Wednesday in September and ends in the third week of June. In the Department of Music, there are 23 pianos, one big and several small organs and enough other instruments like violins, guitars, flutes and brass instruments. In the Industry Department for Girls, knitting, crocheting, stitching and all sorts of sewing are taught. The boys make nets, mattresses and cane-bottoms for chairs.

The state expects the relatives of the students to pay for the travel there and back and to send them clothes. If they are too poor, the institute covers the sum and sends the bill to the corresponding county.

In 1892, a Work School for the Blind was opened in Knoxville, Marion County. The intention was to create a home for the blind and to give them the opportunity to earn their living by learning a trade. The plan, however, did not seem to work properly, because in 1899 only 50 people were in the asylum, even though right from the start the state granted $40,000 for a building, which could hold 200 people. The pupils learnt to make brooms and the manufacture of hammocks and nets. The legislature of 1900 shut the institution.

Iowa Industrial School in Eldora.

Since September 1868, the state maintains an industrial or reform school for boys, who rollick and are wicked and whose parents or friends are not able to discipline them. This school was not founded as a penitentiary, but was to be a disciplinary institution and the intention was to educate those boys, who are not yet entirely spoiled and who still have noble seeds in them, to become good men through benevolence and discipline. This school has already caused good and has made many a wild boy to a useful citizen. Boys from the age of 7 to 16, who have committed offences and who withstand all attempts of improvement by their surroundings, can be sent to the institution by any judge. After one year boys who have shown satisfactory proof of improvement, can be released or set free on probation.

Public Industrial School for Girls in Mitchellville.

A similar school to the one for boys in Eldora is the Industrial School for girls in Mitchellville; that is to say an institution, which has the improvement of the students in mind, unfortunately with little success as recent events have shown. In case of the depraved boys, benevolence is combined with strictness without reserve, in order to bring them little by little to a better way of life; in case of the girls they only wanted to use benevolence. As the official book about the two institutions says: “It shall not be a prison. It is a Forced Educational Institution. It is a school in which wayward girls who have criminal tendencies are sent and are to be taught better instincts through influence and example of benevolent teachers as well as through rules. It is an educational school, in which the moral, cognitive and industrial education of the child is accomplished all at once.”

Only girls between 7 and 16 years of age can be admitted to the institution if they are considered criminal, prowling or in any other way depraved by any recording court of law. The theory of making those children better only by means of benevolence was nice but proved to be impractical. The institution in Mitchellville was almost run like a big private school for girls, as a sort of boarding house in which the students had about as much freedom as if they were the best children out there. By kindheartedness of the judges too many of those girls were brought to the institution who had already been too long into a life of crime and had morally sunk too low to submit to a gently regulated life. This class does not tolerate any reins, it does not want morality because morality does not meet its animalistic desires; it ridicules religion and only strives to escape the institution in order to relapse into vice and crime. Such girls also spoil others in whom there are still traces of morality and goodness and thus thwart the purpose of the reform school.

In the fall of 1899, the girls of the Mitchellville Reform School went on strike and refused to do anything as long as the new superintendent was managing the school. It seems that the girls did not like the dismissal of the former superintendent who had managed the institution for a long time and as the new superintendent used more severity to discipline the girls, they rebelled – more than a hundred at once, smashing doors, windows, beds, dishes and furniture, behaving like wild animals so that neither police nor constable and sheriff could get through to them and therefor had to let them riot since they were girls who could or should not be treated like depraved boys. Days after days passed without gaining control of the stubborn girls without violence. Finally, seventy or more of the worst among them had to be brought to the county prison to stop their rebellious rage.

This revolt cost the state several thousand dollars; but it also demonstrated to the superiors and the state council that certain classes of uncontrollable girls do not belong in such an institution in which they enjoy too much freedom and kindliness. Thus, the legislature later decreed that the worst girls should be accommodated in a department of the state penitentiary in Anamosa. There they are in good hands; some of them are being brought to reason by strict discipline, and most of all, their separation will prove beneficial to those girls who are still able to improve. According to the current rules of the institution, the girls can be released or set free on probation after one year if they had behaved well and shown satisfactory proof of improvement.

The state grants $9 per month for every boy and $10 for every girl in the reform school; this has proven to be sufficient; in the future, it will most likely cost more, if more guards have to be employed and broader precautions have to be taken for those children.

Iowa’s Mental Asylums.

The state already has three big mental asylums and a fourth is almost ready to take in patients. The first three are in Mount Pleasant, Independence and Clarinda. The new one is in Cherokee. The first mental asylum in Iowa was opened in Mount Pleasant in 1846, but only in January 1855, it was turned into a public institution by an act of the legislature of the same year. The new asylum was opened to accept patients on March 6, 1861. The buildings cost the state several million dollars. Twelve dollars monthly are provided for each patient. The amount may not exceed $14 per month. In 1899, there were 820 patients in the asylum.

The second mental asylum was opened on May 1, 1873, in Independence. To date, more than two million dollars have been spent on the buildings. In January 1899, there were 989 patients in the asylum. The amount spent per patient is the same as in the Mount Pleasant asylum.

The mental asylum in Clarinda was opened on December 15, 1888, and cost somewhat more than one million dollars. It holds 1000 patients. In January 1899, there were 843 patients in the asylum. The state pays $13 monthly per patient in this institution

The new Cherokee Mental Asylum is supposed to be finished in 1901. Already $800,000 have been granted. The entire construction will most likely cost a bit more; the state is simply obliged to care for the unluckiest of the unlucky, and those are the crazy whose number increases year after year. In the past years, county mental asylums have been built in different counties, where the incurably mad of the respective counties are accommodated, and yet the big, spacious asylums are getting too small, every 10 to 15 years a new one has to be built.

Iowa’s State Prisons.

The construction of the first penitentiary in Iowa was decreed by the territorial government in Fort Madison on January 25, 1839, and since then, this state prison has repeatedly been altered, improved and enlarged so that the building counts as one of the most solid and best suited in the west. In January 1899, there were 525 convicts in this prison. Their manpower is leased to industrialists, who pay the state a certain sum. The state provides the workshops, supervisors and guards. In 1899, the Iowa Farming Tool Compagnie and the Fort Madison Chair Compagnie were the leaseholders.

The construction of the state prison in Anamosa began 28 years ago and since then further work has been done on it nearly every year. The state grows and alongside the growth of population, the number of criminals increases as well. In January 1899, there were 615 convicts in the prison. They mostly work on the new buildings of the prison and in the quarries close by. This prison also has a well-equipped department for female convicts [.]

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Title

Joseph Eiboeck, Die Deutschen von Iowa: Chapter 6