Ein Lügner blosgestellt.
Nachstehend ist der im „Dubuque National Demokrat” veröffentlichte Brief des John P. Irish, auf dem wir letzte Woche blos [sic] Zeit hatten in Kürze hinzuweisen. Eine infamere Entstellung einer Rede, oder eine mehr gemeine Lüge kam uns Niemals vor. Es ist der Akt eines Demagogen der sich selbst durch Verläumdungen und falsche Vorstellungen Anderer sich in die Gunst des Volkes zu erheben sucht. Man lese den Brief sowohl als unsere Antwort darauf, die durch Unterschriften Jener die in der Convention anwesend waren und unsere Rede hörten, die end[or]sirt ist:
Freund Gniffke!
Da ich mich auf Sie verlassen kann, daß Sie in correcter Uebersetzung wiedergeben werden, was ich Ihren deutschen Lesern gegenüber zu sagen wünsche, so ersuche ich Sie um Raum in Ihrem Blatte für ein Wort in Bezug auf die Berichte, welche über das Verhalten der Anti-Monopol Staats Convention rücksichtlich der Licenz-Planke gemacht worden sind.
Mein Name ist für die Deutschen Iowa’s genügende Garantie; denn sie werden sich erinnern, daß ich im Repräsentantenhause der Legislatur, Sitzung auf Sitzung, Bills für ein Licenz-Gesetz eingebracht habe, und das meine demokratischen Gesinnungsgenossen stets ebenso einstimmig dafür stimmten als meine republikanischen Gegner einstimmig stets dagegen waren.
Es unterliegt nun aber [gar] keinem Zweifel, daß die Anti-Monopol Staats Convention thatsächlich zu Gunsten einer Licenzplanke war. Aber Colonel Eiböck kam zu uns mit einer Drohung: er trage 40,000 Deutsche in seiner Hand, die, wenn die Licenz-Planke nicht in die Platform aufgenommen würde, der Partei den Rücken wenden und das Ticket „bolten” würden. Ich rieth Col. Eiböck nicht so zu drohen, damit die Republikaner, in deren Beisein die Drohungen gemacht wurden, nicht sagen könnten: „principiel seid ihr nicht für Licenz; aber Drohungen gegenüber habt ihr aus Furcht und als Feiglinge nachgegeben.” Aber Col. Eiböck konnte dies nicht einsehen; Er brachte seine Drohungen in die Convention und in seiner Rede sagte er: wir anderen „verständen nichts von persönlicher Freiheit; unwissend wären wir wie das Vieh, bei dem wir groß gewachsen; denn die Mehrheit von uns sei ja in Blockhütten groß gezogen, wo an der einen Seite ein Schweinestall, an der anderen Seite ein Kuhstall wäre und wir uns in der Mitte d’rin befänden.” --Es war entsetzlich, es war beleidigend; und die Convention hat es übel aufgenommen.
Freund Gniffke, stellen Sie sich vor, ein Mann, der ein intelligenter Amerikaner zu sein beanspruchte, träte vor eine Anzahl intelligenter Deutscher, sagte ihnen, daß sie Schafsköpfe seien und unter Schweine und Ochsen aufgewachsen wären, und erwarte dann, daß sie ihm in einer an sie gestellten Forderung willfahren sollten!
Als Col. Eiböck seine Rede beendet hatte, haben einige der besten Licenz-Männer gegen den Paragraphen gestimmt; sie sagten, wir sind im Princip für Licenz, aber wir haben nicht Lust dem Col. Eiböck den Credit zu verschaffen, daß er durch beleidigendes und anmaßendes Benehmen die Convention gezwungen habe ihn als Führer anzuerkennen und zu verehren.
Ich selbst habe für die Licenzplanke gestimmt und ein Gleiches hat mein County gethan, aber leider ging der Tag durch die unglückselige Drohung und die vielleicht nicht beabsichtigte Beleidigung verloren.
Ich war Willens die Sache auf sich beruhen zu lassen, aber Col. Eiböck hat eine so unbescheidene Neigung gezeigt, die Gemüther seiner deutschen Mitbürger irre zu leiten, und es sind so viele dadurch in ihrem Urtheil beeinflußt worden [sie selbst mit eingeschlossen], daß ich mich nicht mehr länger halten konnte, diese Zeilen zu schreiben und die Verantwortlichkeit für das Geschehene dahin zu verweisen, wo sie hin gehört.
Aufrichtig
Ihr
John P. Irish
Dem „Dubuque National Demokrat” ist es noch einigermaßen zu verzeihen, daß er so etwas in seiner Zeitung veröffentlichte, aber daß der „Davenport Demokrat” ohne editorielle Bemerkung es abdruckt, wo doch der Redakteur—Herr Stiebolt—selbst anwesend war und selbst wußte wie gänzlich unwahr die Aussagen des Lügners, Irish, sind, dieses können wir nur als infam bezeichnen, --als einen Versuch der aus Eifersucht und Brotneid herstammt, um uns und unser Blatt niederzubrechen.
In unserer Englischen Abtheilung geben wir eine Beantwortung seitens der hervorragendsten Bürger hiesiger Stadt die als Delegaten und Zuhörer der Convention beiwohnten, welche gewiß mehr Gewicht haben wird als die Aussagen eines ver[r]ufenen Demagogen wie der Irish. Nachstehend ist auch eine Erklärung seitens unserer deutschen Mitbürger:
Wir, die Unterzeichneten, die in der Convention anwesend waren und die Rede des Herrn Eiböck hörten, bestätigen hiermit, daß die Aussagen des Herrn Irish eine Entstellung dessen Rede in der Convention, und daher gänzlich falsch ist.
Herr Eiböck sagte nicht, daß er 40,000 Deutsche in seinen Händen trage, noch daß die Amerikaner Nichts wissen, oder daß sie so unwissend wie das Vieh wären, noch daß die Meisten von ihnen in Blockhütten aufgezogen wurden. Noch ka[m] in seiner ganzen Rede irgendwie der Sinn hervor, wie Herr Irish ihn zuspricht. Herr Eiböck sagte, daß es 40,000 „Liberale”—nicht „Deutsche”, Stimmen in Iowa gäbe, die sich entschlossen hätten für keine Partei oder keine Candidaten zu stimmen, die sich nicht für die persönliche Freiheit und für das Licenz-System aussprechen. Er behauptete, daß die Amerikaner Nichts von persönlicher Freiheit verständen, indem sie Niemals die Gelegenheit gehabt hätten, wie der Eingewanderte, der die Gesetzen [sic] und Gebräuchen [sic] anderer Länder kennen gelernt hat. Die Amerikaner glaubten, sie hätten das freieste Land auf der Welt. Er verleugnete dieses und wies auf das Prohibitiv-Gesetz, welches einen Mann mit Steuer belegte und ihm dann keine Beschützung und Gerechtigkeit verleiht. Er glaubte, die Amerikaner könnten nicht das Prinzip der persönlichen Freiheit verstehen, und so in der Temperenz-Frage [handeln], wie einige von ihnen es thun. Hier machte er eine Schilderung, daß, wie der arme Mann, der sein ganzes Leben lang in einer Blockhütte gewohnt, und nie was von Luxus oder einem besseren Leben genossen hat, sich glücklich schätzt, so der Amerikaner, deren viele niemals aus ihrer eigenen Heimath herauskommen, und nicht die persönliche Freiheit, die wir verstehen, genossen haben, glücklich und zufrieden ist, eben weil er keine bessere Freiheit gewohnt ist. Dies sind die Worte und der wahre Sinn der Rede des Herrn Eiböck, der wir aufmerksam zuhörten. Daß diese Rede keinen üblen Eindruck auf die Convention machte, bewies dieses, daß ehe er seinen Beschluß einreichte, und seine Rede anfing, der Minoritäts Bericht, welcher ungefähr den selben Sinn enthielt, von der Convention mit viel größerer Majorität verworfen wurde. Dieses zur Gerechtfertigung des Herrn Eiböck, der sich alle Mühe gab, den Amerikanern die Nothwendigkeit der Anerkennung des Licenz-Systems zu bewei[s]en.
Joseph Lehner.
John Hermann.
Louis Scholtz.
C. Beck.
Phillip Nau.
Jedem, dem wir den Brief von Irish vorlegten, fühlte sich empört über dessen Lügen und Verläumdungen. Keiner, dem wir ihn vorlegten, der sich nicht frei aussprach, daß er nichts wie Lügen enthält. Natürlich konnten wir nicht alle Delegaten sehen, aber um weitere Gerechtfertigung berufen wir uns auf die Herren [Dethleffen?] von Waterloo […]-den von McGregor, der Achtbare C. Schweer von Lee Co., Herr Kniest von Carroll. Alle Deutschen, die unsere Rede hörten werden nicht sagen können, daß die obigen Herren die Unwahrheit sagen.
Und nun was soll man zu einem solchen Versuch sagen, einem [sic] Manne in Verdacht und Geringschätzung zu werfen, wie dies der Irish probirt, und wie der „Davenport Demokrat” sich beeilt dieses zu vermitteln, weil er selbst nicht gethan, was er hätte thun sollen.
Es ist wahr, wir waren eifrig—vielleicht zu eifrig für unser eigenes Wohl, in Arbeiten für die persönliche Freiheit. Aber, wir hatten die Beschlüsse sämmtlicher Vereine im State vor uns in denen hauptsächlich hervorgehoben wurde, daß sie mit keiner Partei stimmen würden, die nicht das Licenz-System anerkennt. Briefe von allen Theilen des Staates gingen uns zu, die darauf drangen, daß wir unser Möglichstes für die Sache thun sollten, und wir gaben uns Mühe jeden Delegent persönlich zu sprechen, und ihm die Nothwendigkeit der Anerkennung der großen Frage der persönlichen Freiheit darzustellen. Wir kamen nicht mit Drohungen wie der Irish behauptet—wir wiederholten blos [sic] die Beschlüsse der Freiheits-Vereine—und nichts weiter. Wir sagten ihnen, daß sie nicht auf die liberalen Stimmen rechnen könnten, wenn sie unsere Beanspruchungen verwerfen. Und dies machte solche heimtückische Lumpen und Schurken wie der Irish ist außerordentlich bös. Vor dem Aborn House attackirte er uns mit Fluchen und Schimpfworte lange ehe [die] Convention zusammen trat, weil wir in einem Artikel in unserer Zeitung, der weit und breit copirt wurde, die Liberalen zum Kampf aufmunterten, und [der] Convention zu selber Zeit ihre Pflicht in keine zweideutigen Worte klar machten. Als wir aber den eingebildeten Narr zeigten, daß er uns nicht mit seinem infamen Benehmen überrumpeln konnte, so zog er sich zurück wie ein gepeitschter Hund.
Dieser Irish wurde von Iowa City herauf geschickt, um für eine Licenz-Plank zu arbeiten und unter Licenz-Männer sprach er dafür und unter Andere[n] that er das Möglichste die Annahme eines solchen Beschlusses zu verhindern. Ueberall, wo er durfte, erklärte er, daß es nicht „policy” sei--daß es ein Feuerbrand in der Convention wäre--aber da einige Deutsche von seiner Stadt, wie Herr Hotz, anwesend waren, da hat er sich doch etwas drücken müssen. Der Irish hat sonst ein großes Maul. Wie seine früheren Collegen in der Legislatur sich erinnern werden, sprang er zu jeder Gelegenheit und über Alles auf und machte seine „speeches,” aber in dieser Convention und über diese Frage sagte er kein Sterbewörtchen, und war auch kein Anderer von den vielen anwärtigen Politikern, die sich getrauten etwas darüber zu sagen. Es war gerade als ob Alle einen grauenhaften Schrecken vor den Temperenzlern in der Partei hätten.
Und das sollte ein freisinniger Mann mit anhören und ansehen wie wir es drei bis vier Tage lang gethan ohne etwas zu sagen oder zu thun. Unsere Gelegenheit hier im Capitol die Politiker des Staates zu sehen und kennen zu lernen, hier, wo doch der politische Centralpunkt ist, machte es uns leichter als irgend einem Anderen ihre Gesinnungen zu erforschen, und wir fanden, daß die Mehrheit für das Licenz-System sich bekannten, waren aber nicht willens es in einer Convention anzuerkennen. Nun nachdem wir alles geprüft hatten und die deutschen Delegaten sich sämmtlich mit ein oder zwei Ausnahmen darauf einigten, daß man blos [sic] “back-bone” da anwenden müßte, ging es in die Convention—wir, mit dem festen Entschluß, nichts zu thun und nichts zu sagen, in der Hoffnung, daß diejenigen welche als fähige, und erfahrene Sprecher bekannt sind und auf denen die Deutschen so viel Gewicht legen, sich der Sache annehmen, vertheidigen würden. Die Platform wurde verlesen—der Minoritäts Beschluß über die Licenz-Frage verworfen, und man schritt an andere Paragraphen der Plattform. Kein Mann regte sich—wir waren verkauft, verzagt, verlassen und ganz geneigt die Convention zu verlassen; gingen zum Herrn Stibolt hinüber und sagten ihm unsern Entschluß--aber er überredete uns wir sollten bleiben und bestand darauf, daß wir den Beschluß, den John Irish früher verfaßte und dann im Stich ließ, offeriren sollten. Wir folgten seinem Rath (mit welchem Dank haben wir gesehen) und kaum hatten wir den Beschluß eingebracht als der Sturm losging. Vorschläge ihn zu verwerfen und auf den Tisch zu legen, wurden gemacht und unter dem Lärm suchten wir in ein paar Worten die dringende Nothwendigkeit des Beschlusses auseinanderzusetzten, aber wir hatten noch keine zehn Worte gesprochen, als ein Geschrei und Zischen erneuert wurde, und nur mit Mühe gelang es uns, das zu sagen, was wir unter den höchst aufgeregten Umständen sagen konnten. Der „Davenport Demokrat” hat es mehrmals versucht seinen Lesern glauben zu machen, daß alle die sämmtlichen Correspondenten der englischen Blätter gelogen hätten, wo sie sagten, daß Wuth, Zorn und Tobsucht herrschte; doch die Thatsache, daß der Vorsitzer öfters gegen das tolle Benehmen eines Theils der Convention einschreiten mußte und sie nur durch seine eifrige Anstrengung, durch Bitte, u.s.w. dann und wann zum Schweigen brachte.
Dies sind die Thatsachen, die wir durch Zeugnisse von Allen die anwesend waren, bestä[t]igen können. Wir haben hier kein Wort, außerhalb den Grenzen der Wahrheit gesprochen, so wenig wie wir uns in der Convention irgend welche insultierende Bemerkungen den Amerikanern gegenüber erlaubt haben.
Wir sind schon viele Jahre als Journalist im öffentlichen Leben, aber eine solche Behandlung auf dem politischen Felde haben wir noch nie erlebt und noch ärger tritt diese Handlung hervor, daß Deutsche sich zu dem infamen Zweck hergeben einen ihrer Landsleute, der sich mit vollem Eifer, im vollen Bewußtsein, daß er recht gethan und daß er Nichts wie das Rechte verlangt, in die Schranken wirft, zu verhöhnen, verläumden und verstoßen.
Deutsche von Iowa! Tausende von Euch kennen uns persönlich. Wir richten diese Worte an Euch, um uns zu rechtfertigen gegen Angriffe Jener, die keine Mittel scheuen, um aus persönlichem Interesse oder Partei halber uns zu unterdrücken. Wir fragen Euch jetzt wer hat die Wahrheit gesagt—John P. Irish oder wir?
[transcribed by Brandon Pahl]
An die Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Liberalen Staatsverband von Iowa.
An alle Beamten, Mitglieder und Freunde des obigen Verbandes möchte ich als deren Sekretär, die freundliche Bitte richten, mit mir persönlich oder durch Brief in Verkehr zu treten. Es ist Ihnen gewiß Allen bekannt, daß unser Verbandes-Präsident, Herr Joseph Eiboeck, am 8. Januar 1913 das Zeitige gesegnet hat. Nun da die Generalversammlung kurz vor der Tür steht, tritt an mich, da Herr Max Rathberger, Vize-Präsident des Verbandes, außer dem Staate weilt, und ich bisher von nur den Herrn Chas. Sass, Dubuque, J. Baumbach von Waterloo, und John Rath von Dysart, ein Lebenszeichen erhalten habe, die Frage heran, was soll getan werden? Sprecht Euch aus darüber, liebe Freunde, aber sofort! Was unser getreue Freund Eiboeck für uns tun könnte weiß ich; aber jetzt heißt’s ohne Führer Fühlung behalten und was das bedeutet sollte jeder von Euch wissen.
Mit Deutschem Gruß,
Paul Krueger,
Sekretär
[transcribed by Brandon Pahl]
Rundschau über Iowa
Im Clinton Stadtrath versuchten die Temperenzler den Verkauf von Bier und Wein einzustellen, wurden aber, wie die „Volkszeitung” mittheilt, ganz gehörig geboten. Die freisinnigen Leute werden sich aber auch wohl der Mucker erinnern, die für das Verbot stimmten.
Der Salonbesitzer, Herr J. Taake, in Clayton City, wurde, wie der „Nord Iowa Herold” berichtet, das Opfer eines frechen Raubanfalles. Der „Herold” erzählt:
„Die Einzelheiten sind, nach den uns gemachten Mittheilungen, etwa folgende: Nachdem sich bereits alle anderen Gäste aus dem Saloon entfernt, blieben noch zwei Fremde zurück, die im Laufe des Gesprächs aus dem arglosen Taake herauslockten, daß er seinen Revolver im oberen Stockwerk habe. Kaum hatten die Strolche dies ausgekundschaftet, so befand sich auch Taake den Mündungen ihrer Revolver gegenüber und wurde nun zur Herausgabe seiner ganzen, in etwa $15 bestehenden Tageseinnahme gezwungen. Nach Vollführung der That theilten die Strolche dem Beraubten mit, sie seien aus Missouri und wären des Geldes dringend bedürftig. Wenn sie wieder in bessere Verhältnisse kämen, würden sie es ihm zurückerstatten.
Einbrüche und Raubanfälle kommen seit letzterer Zeit auffallend häufig vor. Unsere sämmtlichen Wechselblätter sind voll von solchen Berichten, und scheint auch unser Staat nicht verschont zu sein. In McGregor, Waterloo und überhaupt in all’ den größeren Städten Iowa’s sind kürzlich Einbrüche verübt worden.
Das Bezirks-Turnfest des nordwestlichen Turnvereins findet am 6., 7. und 8. Juni zu Lansing statt. Aus eigener Erfahrung wissen wir, daß es kein gastfreundschaftlicheres Volk im ganzen Staate gibt, als gerade in Lansing, und können wir daher unseren nördlichen Freunden herzlich gratulieren.
Ein Saloonwirth in Dubuque, erzählt der „National Demokrat,” hat in großen goldenen Buchstaben das Wort „Office” auf seine Fenstervorhänge malen lassen. Ob das die Betweiber abschrecken wird, ist zu bezweifeln – ist aber doch originell.
In der Nacht vom 1. Mai wurde zu Newton, Jasper County, in fünf Stores eingebrochen und Waaren im Werth von mehreren hundert Dollars entwendet. Die betroffenen Kaufleute sind die Hrn. Wright und Son, Vaughan und Son, Gardner und Co., J. H. Chapman, und Dubus und Bodly. In J. Meyer’s Groc[e]rygeschäft wurde auch eingebrochen, wurde aber nichts gestohlen. Bis jetzt ist noch keine Spur von den Dieben aufgefunden worden.
Charles City hat die Saloon-Licensen von $300 auf $500 erhöht. Osage auf $600. Das ist starker Taback, aber doch nicht so schlimm als gänzliches Verbot.
Das Skelett eines Menschen wurde kürzlich in einem Steinbruch in Marion Township, Marshall County, gefunden. Dem Aussehen des Skeletts und der Umgebung desselben nach, muß es über hundert Jahre in der Höhlung des Steines gelegen haben.
Wegen Verletzung der Revenue-Gesetze wurde Herr Adam Glab, der Brauer von der Plankroad, in dieser Woche vor die Schranken der Ver. St. District Court citirt, und diese Verletzung bestand darin, daß er sich weigerte, die Brauer-Licenz von $100 zweimal im Jahre zu bezahlen, wie dies der Collector verlangte. Am 20. Juni 1873 hatte er dieselbe für die Firma Glab und Sueß bezahlt, und als Herr Sueß einen Monat später aus dem Geschäft trat, und Glab dasselbe allein fortsetzte, muthete man ihm zu, nochmals zu bezahlen. Richter Love instruirte die Jury, daß die an Glab und Sueß ertheilte Licenz eine solche für beide sei, und Herr Glab wurde freigesprochen. Wer ersetzt ihm aber seine Unkosten? (Dub. Nat. Dem.)
Gebührender Empfang: Am Freitag besuchten die Betweiber in Manchester abermals die Wirthschaften, hatten jedoch kaum ihre Ceremonien begonnen als sich ein Bombardement mit faulen Eiern über sie entlud und die Rutschweiber sich in einer Kleiderfärberei versetzt glaubten. Ein Straßenkrawall und Handgemenge entstanden, wobei es blutige Gesichter gegeben haben soll. -- Alles durch Schuld der Betweiber. Die friedlichen Bürger hatten die Ruhe bald wieder hergestellt. Obiges Mittel wird als höchst probat zur Vertreibung jenes Insekts bezeichnet. (Waterloo Deutsch Amerikaner).
[transcribed by Brandon Pahl]
Hermann B. Scharmann, President of the National Brewers Association and a very influential Republican of the 21st Ward in Brooklyn, has as of now wholeheartedly declared his support for Cleveland and Hendricks. When asked as to how he had come to this point, he responded:
Because, in my view and opinion, Cleveland's candidacy has very much to do with personal freedom as well as with the lack of restrictions in every respect for many of our best citizens. Republicans of various states, particularly those of Kansas and Iowa, have attacked the gift of personal liberty most injuriously with their Prohibition laws, and some citizens must sacrifice their liberty for these laws. I believe that no one should have the right, by way of his vote, to say whether I must or must not drink any type of alcoholic beverage. A few of my Republican friends say to me: Scharmann, this Prohibition question is something which concerns states on an individual basis; the President has nothing to do with it. My answer is that the last Congress, due to the efforts of Neal Dow, the father of Prohibition, and of Mr. Blair of New Hampshire, appointed a committee solely for the purpose of reporting to the next Congress whether, in the committee's view, it would be advisable for the government to press for a Prohibition law against the sale and production of alcoholic beverages.
What does this have to do with Mr. Blaine, in your opinion?
You will recall that during the Republican National Convention Herr Blaine had the support of every delegate from Maine, Kansas, and Iowa, all three of which are Prohibition states. And you will further recall that when the Prohibitionists were encouraging Mr. Neal Dow to run for the presidency, he promptly answered: No, I will vote for Blaine; the man is enough of a temperance advocate for my vote.
What portion of German voters agree with these views of yours?
I have many good reasons to assume that my views are the same as those of a vast majority of the thinking German electorate, regardless of their political allegiance. However, I have other reasons to oppose Mr. Blaine. There is namely nothing that can be said to his benefit in the fact that the Republican Party has portrayed him as their shrewdest politician. Note well that I say politician. During the twenty-one or more years that he has sat in Congress, he has not helped write a single law that did any good for the public, and wherever Blaine could do a good deed, he has never forgotten his best friend: himself.
In your opinion, which states will show the strongest German opposition against Blaine?
New York, Ohio, Illinois, and Indiana, and the opposition in these states will likely be fatal for his candidacy.
Hence the interest of our nation's brewers will also be against Blaine?
I believe it will be so. However, as president of the Brewers Association of the United States, I am not authorized to suggest that all brewers will be against Blaine, although I think the majority is. My belief is based principally on the opinions of those men who are involved in the same trade as myself.
What do you think the probable result in this state [New York?] will be?
I positively believe Mr. Cleveland will win our state because I know a great number of my Republican friends will vote for the Democratic candidate. When I voted for the first time I voted for Abraham Lincoln, and if I now vote for Cleveland it will be the first time ever that I voted for a Democratic candidate. I am a Republican and thus do not belong to the Democratic party even now. I have however stepped down from the Republican general committee, so that I might be free and able to conduct myself freely without having to neglect my duties as a member of this committee.
]]>Why the President of the National Brewers Association won't vote for Blaine
Hermann B. Scharmann, President of the National Brewers Association and a very influential Republican of the 21st Ward in Brooklyn, has as of now wholeheartedly declared his support for Cleveland and Hendricks. When asked as to how he had come to this point, he responded:
Because, in my view and opinion, Cleveland's candidacy has very much to do with personal freedom as well as with the lack of restrictions in every respect for many of our best citizens. Republicans of various states, particularly those of Kansas and Iowa, have attacked the gift of personal liberty most injuriously with their Prohibition laws, and some citizens must sacrifice their liberty for these laws. I believe that no one should have the right, by way of his vote, to say whether I must or must not drink any type of alcoholic beverage. A few of my Republican friends say to me: Scharmann, this Prohibition question is something which concerns states on an individual basis; the President has nothing to do with it. My answer is that the last Congress, due to the efforts of Neal Dow, the father of Prohibition, and of Mr. Blair of New Hampshire, appointed a committee solely for the purpose of reporting to the next Congress whether, in the committee's view, it would be advisable for the government to press for a Prohibition law against the sale and production of alcoholic beverages.
What does this have to do with Mr. Blaine, in your opinion?
You will recall that during the Republican National Convention Herr Blaine had the support of every delegate from Maine, Kansas, and Iowa, all three of which are Prohibition states. And you will further recall that when the Prohibitionists were encouraging Mr. Neal Dow to run for the presidency, he promptly answered: No, I will vote for Blaine; the man is enough of a temperance advocate for my vote.
What portion of German voters agree with these views of yours?
I have many good reasons to assume that my views are the same as those of a vast majority of the thinking German electorate, regardless of their political allegiance. However, I have other reasons to oppose Mr. Blaine. There is namely nothing that can be said to his benefit in the fact that the Republican Party has portrayed him as their shrewdest politician. Note well that I say politician. During the twenty-one or more years that he has sat in Congress, he has not helped write a single law that did any good for the public, and wherever Blaine could do a good deed, he has never forgotten his best friend: himself.
In your opinion, which states will show the strongest German opposition against Blaine?
New York, Ohio, Illinois, and Indiana, and the opposition in these states will likely be fatal for his candidacy.
Hence the interest of our nation's brewers will also be against Blaine?
I believe it will be so. However, as president of the Brewers Association of the United States, I am not authorized to suggest that all brewers will be against Blaine, although I think the majority is. My belief is based principally on the opinions of those men who are involved in the same trade as myself.
What do you think the probable result in this state [New York?] will be?
I positively believe Mr. Cleveland will win our state because I know a great number of my Republican friends will vote for the Democratic candidate. When I voted for the first time I voted for Abraham Lincoln, and if I now vote for Cleveland it will be the first time ever that I voted for a Democratic candidate. I am a Republican and thus do not belong to the Democratic party even now. I have however stepped down from the Republican general committee, so that I might be free and able to conduct myself freely without having to neglect my duties as a member of this committee.
Die Deutschen für Cleveland
Warum der Präsident der National-Brauer-Association nicht für Blaine stimmen will.
Hermann B. Scharmann, Präsident der National-Brauer-Association und ein sehr einflussreicher Republikaner der einundzwanzigsten Ward von Brooklyn, ist nunmehr herzhaft und umwunden für Cleveland und Hendricks aufgetreten. Als er darüber befragt wurde, wie er zu diesem Standpunkt gelangt sei, antwortete er:
“Weil, nach meiner Ansicht und Meinung, seine Candidatur sehr viel mit der persönlichen Freiheit zu thun hat und mit der Unbeschränktheit vieler unserer besten Mitbürger in jeder Hinsicht. Die Republikaner verschiedener Staaten der Union, vornehmlich diejenigen von Kansas und Iowa, haben die Wohlthat der persönlichen Freiheit durch Prohibitionsgesetze auf’s Empfindlichst angegriffen und diesen Gesetzen muß ein Theil seine Unabhängigkeit zum Opfer bringen. Ich halte dafür, daß Niemand ein Recht hat, durch seine Abstimmung zu besagen, ob ich irgend ein alkoholhaltiges Getränk trinken muß oder nicht muß. Manche meiner republikanischen Freunde sagen zu mir: “Scharmann, diese Prohibitionsfrage ist ein Ding, welches die einzelnen Staaten allein angeht; der Präsident hat nichts damit zu thun.” Meine Antwort ist, daß der letzte Congreß, durch die Anstrengungen von Neal Dow, dem Vater der Prohibition, und durch Herrn Blair von New Hampshire eine Commission lediglich zu dem Zwecke ernannte, dem kommenden Congreß zu rapportiren, ob es, nach des Committee’s Ansicht, für die Regierung rathsam sein würde, darauf zu dringen, daß ein Prohibitions-Gesetz gegen den Verkauf und die Herstellung von alkoholhaltigen Getränken zu Stande komme.”
“In welche Verbindung bringen Sie Herrn Blaine mit dieser Angelegenheit?”
“Sie werden sich erinnern, daß gelegentlich der republikanischen National-Convention Herr Blaine die Unterstützung jedes Delegaten von Maine, Kansas und Iowa hatte, welche alle drei Prohibitionstaaten sind. Und Sie werden sich ferner erinnern, daß, als die Prohibitionisten Herrn Neal Dow angingen, sich um die Präsidentschafts-Candidatur zu bewerben, derselbe prompt antwortete: “Nein, ich werde für Blaine stimmen; der Mann ist mir genug Temperenzler für meine Stimme.”
“Welcher Theil von deutschen Wählern stimmt wohl mit diesen Ihren Ansichten überein?”
“Ich habe meine guten Gründe, anzunehmen, daß meine Ansichten durchaus die gleichen sind von einer überwiegend großen Mehrzahl des intelligenten deutschen stimmfähigen Elements, ohne Rücksicht auf deren politische Richtung. Aber ich habe noch andere Gründe, Hrn. Blaine zu opponiren. Da ist nämlich Nichts, was zu seinen Gunsten sprechen könnte in dem Faktum, daß die republikanische Partei ihn als ihren ‘geriebensten Politiker’-- merken Sie wohl auf, ich sage: ‘Politiker’-- dargestellt. Während der einundzwanzig Jahre oder mehr, welche er im Congreß gesessen, hat er kein Gesetz schaffen helfen, das dem Publikum Gutes gebracht hätte, und wo immer Blaine sich selbst eine Wohlthat erzeigen konnte, hat er auch sich selbst, als seinen besten Freund, nicht vergessen.”
“In welchen Staaten wird die Opposition der Deutschen gegen Blaine sich wohl am stärksten zeigen nach Ihrer Ansicht?”
“In den Staaten New York, Ohio, Illinois und Indiana und die Opposition in diesen Staaten wird voraussichtlich fatal für seine Candidatur werden.”
“Darnach wäre also das Interesse der Brauer unseres Landes gegen Blaine gekehrt?”
“Ich glaube, daß dies so sein wird. Doch bin ich als Präsident der Brauer-Association der Ver. Staaten nicht autorisirt, zu behaupten, daß die Brauer alle gegen Blaine seien, doch ich glaube, daß es die Mehrzahl ist. Mein Glaube gründet sich hauptsächlich auf die Meinungsäußerung derjenigen Männer. Welche in der gleichen Branche thätig sind, wie ich selbst.”
“Was meinen Sie wohl, daß das wahrscheinliche Resultat in diesem Staate sein werde?”
“Ich glaube positiv, daß Herr Cleveland unseren Staat gewinnen wird, denn ich kenne eine große Anzahl meiner republikanischen Freunde, welche für den demokratischen Candidaten stimmen werden. Als ich zum ersten Male gestimmt habe, war es für Abraham Lincoln, und wenn ich nun für Cleveland stimme, dann wird dies das erste Mal sein, daß ich je für einen demokratischen Candidaten gestimmt habe. Ich bin ein Republikaner und gehöre demnach der Demokratie auch jetzt nicht an. Aber ich habe mich vom republikanischen General-Committee zurückgezogen, damit ich frei sei und frei handeln könne, ohne meine Pflichten als ein Mitglied, dieses Committee’s verletzen zu müssen.”